19.04.2012: 7. Stadtwerkelauf
Staffelstäbe an Staßfurt übergeben
Als bei den Stadtwerken in Aschersleben um 6:45 Uhr eine laute Tröte den Auftakt zum diesjährigen Stadtwerkelauf verkündete, waren bereits 20 Teilnehmer am Start. Und einige spielten tatsächlich mit dem Gedanken, die volle Distanz über 70 Kilometer zu absolvieren. Neben Staffelstäben und Grußbotschaften für die benachbarten Stadtwerke im Gepäck, muss wohl auch eine Menge Muskelkraft, Ausdauer und Optimismus an Bord gewesen sein.
Frohen Mutes und mit gemäßigtem Tempo, lief die Gruppe im aufgehenden Sonnenschein dem ersten Etappenziel, Gaensefurth entgegen. Genau das richtige Ziel, glich doch der ankommende Haufen wahrlich einer Scharr schnatternder Gänse. Den Teilnehmern der Gaensefurther Sportbewegung, der LSG Ascania Aschersleben und den Bernburger Bären stand nun der ganze Tag zur Verfügung, sich zu aktuellen Themen und den kommenden Wettkämpfen auszutauschen. Genau nach Zeitplan begrüßte man die Läufer auf dem Gelände der Schlossbrunnen Wüllner GmbH. Nach fast 16 Kilometern leerten die Sportler dankbar so einige Flaschen vom kühlen Nass, bevor die Schar weiter in Richtung Staßfurt aufbrach. Genau zur Frühstückszeit der Kollegen, begrüßte Geschäftsführerin Doris Eckstein die bereits leicht verschwitzen Sportler im Saal der Stadtwerke. Aschersleben und Bernburg übermittelten herzlich ihre Botschaften, so dass im Gegenzug an den leicht gedeckten Tisch geladen wurde. Mit Obst, Nüssen und süßen Kuchenhäppchen wurde aufgetankt, nach 20 Minuten verlangte der Zeitplan nach Aufbruch.
Am Radweg ging es entlang der Bode, Richtung Schloss Hohenerxleben, wo nach dem Anstieg erneut ein Getränkestand verpflegte. Wollten Läufer pausieren, standen Fahrzeuge der Stadtwerke bereit, welche die Sportler zum nächsten Treffpunkt beförderten. Bei einem Energieabfall während der Fahrt, konnten die Betreuer sofort mit einem Lunchpaket des Staßfurter Speiseservice RiRo aufwarten, in dem unter anderem ein Schokoriegel erste Hilfe versprach.
Über Neugattersleben wurde dann Nienburg erreicht, die Saale zeigte sich von ihrer schönsten Seite und immer wieder kamen an den Stützpunkten Läufer dazu oder verabschiedeten sich bis zum nächsten Jahr. Bernburg lag vor den Sportlern und alles was laufen konnte, wollte auch über dem Marktplatz einlaufen. Vier unter ihnen hatten bisher keine Pause eingelegt und bereits 46 Kilometer in den Beinen. Das wurde von den anwesenden Stadtwerkemitarbeitern und Journalisten kopfschüttelnd notiert. Das üppig vorbereitete Buffet musste teilweise schmerzlich zurückgelassen werden, denn wer sich jetzt überaß, hätte im Nachgang vielleicht mit ordentlichem Bauchweh zu kämpfen gehabt.
Mit weiteren Grußbotschaften bestückt, folgte die letzte und sicher schwerste Etappe der Ultraläufer. Der Abstand zwischen Neueinsteigern aus Bernburg und den seit 6:45 Uhr laufenden Sportlern konnte nur noch schwer verhindert werden. Die Standzeiten an den Stützpunkten wurden verlängert und aus dem Gaensefurther Versorgungsfahrzeug hatten einige wohl inzwischen alle Geschmacksrichtungen durchgekostet. Die Einlaufzeit bei den Stadtwerken Aschersleben wurde um 45 Minuten nach hinten verschoben: „Kein Problem, bei uns ist langer Donnerstag, lasst euch die Zeit die ihr braucht!“. Für kurze drei Kilometer stieg ein Ultraläufer aus. Nichts ging mehr, alles hart. Was es nun war, die lockere Stimmung im Begleitfahrzeug, der Schokoriegel oder das Iso-Getränk? Er ging tatsächlich wieder auf die Strecke! Auch eine Ascherslebener Sportlerin sowie zwei weitere Männer, beendeten den 7. Stadtwerkelauf mit über 70 Kilometer in den Beinen. Bei den Stadtwerken nach fast zehn Stunden wieder angekommen, wurde der Frischeunterschied zum Start schon merklich wahrgenommen. Am Abschlussbuffet konnte aber nun endlich richtig aufgetankt werden.
Beim Zusammenzählen der Kilometer stellten die Bode-Runners schließlich fest, dass Petra Becker und Jens-Uwe Börner mal eben knapp einen Marathon absolviert hatten. Insgesamt 208 erlaufene Kilometer werden mit 208 € von den Stadtwerken belohnt. Geschafft, aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht bekamen die Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung die Staffelstäbe für das nächste Jahr überreicht. Start und Ziel werden dann die Stadtwerke in Staßfurt sein.
Autorin: Sabine Börner
Fotos: Jens-Uwe Börner