08.05.2011: TUIfly Marathon Hannover
Bode-Runners neben Top-Athleten an der Leine
" Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft.“ Getreu dem Zitat von Emil Zátopek konnte man die Aktiven der Gaensefurther Sportbewegung am vergangenen Wochenende tatsächlich auf sieben Veranstaltungen antreffen. Neben den Wettkämpfen zum Läufercup in Halle und Quedlinburg (Volksstimme berichtete), fand im Huy über zwei Tage der Burgenlauf statt, startete in Braunsbedra der Geiseltal-Duathlon, in Prag und Hannover der Marathon und nicht zuletzt ein Tag der offenen Tür in der Abteilung Tennis. Ein heißes Wochenende im wahrsten Sinne.
Am Abend vor dem Marathon wurden noch die besten Glückwünsche versendet, die Nachtruhe war unruhig und viel zu kurz. Bereits um 5:30 Uhr sammelte sich die erste Fahrgemeinschaft in Richtung Hannover und nach Parkplatzsuche und Startnummernausgabe breitete sich Dirk Meier als einziger der Mitgereisten auf seinen Marathonstart um 9:00 Uhr vor. Zeitgleich, aber im 500 Kilometer entfernten Prag, fieberte Lutz Klauß seinem ganz persönlichen Kampf entgegen. Beide Männer bereits des Öfteren über 42,195 Kilometer gestartet, wussten dass ihnen die bevorstehende Hitze wertvolle Minuten kosten kann, denn das Wetter ist ein Faktor welcher beim Wettkampf nicht zu beeinflussen ist. Entgegen dem Trainingszustand, den beide Sportler nicht dem Zufall überlassen hatten und optimal vorbereitet an den Start gingen. Die Tagesform passte und laut schallende Musikhits und die begeisterte Menschenmasse am Start ließen den Adrenalinspiegel unaufhörlich steigen. „Zehn, neun, acht“ zählten die Teilnehmer ohrenbetäubend. „Drei, zwei, eins – Start!“ Minutenlang schob sich der Tross über die Startlinie, ein Chip am Laufschuh befestigt, registrierte die genaue Startzeit. Neben tausenden Volksläufern kamen auch namhafte Top-Athleten wie Peter Kurui (am Ende zweiter Platz) oder Amos Matui (3. Pl.) an die Leine. Am Ende sollte Lusapho April aus Südafrika in 02:09:25 Stunden siegen, nur 10 Sekunden vor den starken Kenianern. Laufzeiten, von denen europäische Athleten meist nur träumen.
Eine ganz andere Traumzeit hatte Lutz Klauß verinnerlicht. Ein Marathon unter vier Stunden sollte es werden. Über Kopfsteinpflaster ging es durch die schöne Prager Altstadt, aber selbst das hatte er trainiert. Kam in der Vergangenheit ab Kilometer 32 immer „der Mann mit dem Hammer“, war Tschechien wohl weit genug entfernt. Es kam bald Kilometer 35 und weiter, der Mann kam einfach nicht. Nach traumhaften 3:55:48 Stunden lief Klauß über die Ziellinie. Anruf in Deutschland: „Nie wieder Marathon - ich hab´s geschafft!“ Bei Meier lief bis Kilometer 35 alles nach Plan. Dann ein Schlenker und ein schleichender Schmerz im Rücken, welcher immer heftiger wurde. Mit ruhigem 130er Puls humpelt Meier in Hannover über die Ziellinie. Am Dienstag lief er wieder… Katrin Winkler-Hindricks, Petra Becker und Jens-Uwe und Sabine Börner starteten unter der Devise: „Halb reicht auch mal!“ Aufgeregt trennte man sich vor dem Start der 21 Kilometer, um sich nicht gegenseitig verrückt zu machen. Zahlreiche Samba-Bands begleiteten die Damen bei ihrer Sightseeing-Tour durch die City. Fast zeitgleiche Ergebnisse wurden am Ende verbucht. „Da hätten wir auch zusammen laufen können!“ Denn ganz allein lief auch Sylvia Köhn. Das Ziel, die zehn Kilometer unter einer Stunde zu absolvieren hat sie trotz Mittagshitze und böigem Wind souverän gemeistert. Das ist noch weiter ausbaufähig! Einem neuen Weltrekord durften die Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung dann auch noch erleben. 51 Teilnehmer waren als Kettenläufer aneinander gekettet und bewältigten unter diesen Umständen die Marathondistanz.
Autorin: Sabine Börner
Fotos: Jens-Uwe Börner