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06.11.2010: 13. Kristall-Lauf Sondershausen

Florian Börner läuft unter Tage auf Rang zwei

Für den letzten Wettkampf der Saison, konnten die Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung auch Vereinsfreunde zu einem Lauferlebnis der ganz besonderen Art begeistern. Ein Bus mit 20 Sportlern zuzüglich Fanblock, brach in aller Frühe in das thüringische Sondershausen auf. Noch bis 1991 war dort das Grubenfeld mit einer Baufeldfläche von circa elf Quadratkilometern, durch sechs Förderschächte erschlossen. Der Schacht Glückauf ist heute noch betriebsbereit und bietet mit seinem Schaubergwerk eine Fahrt in das Schichtenprofil des „Staßfurtsteinsalzes“ im Bereich von 648 bis 730 Höhenmeter unter Normal Null. Und genau in dieser Tiefe verlief die Zehn-Kilometer-Wettkampf-Strecke.

Nur in leichte Laufsachen geschlüpft, hängten die Sportler ihre Kleidung an großen Haken auf. Mit einer langen Kette wurden die Sachen dann unter die Hallendecke gezogen. Wie bei den echten Bergleuten auch, ist die Kleidung nur dort vor Verschmutzung geschützt. Weiterhin ausgerüstet mit Helm und Grubenlampe, eilten die Läufer durch das feuchtkalte Herbstwetter zum Brügman-Schacht. Der Förderkorb ließ nicht lange auf sich warten und schon bald wirbelte die 30 Grad warme Abluft vorbei. Nach drei Minuten Abwärtsfahrt bis auf 680 m Tiefe, eröffnete sich den Teilnehmern ein Erlebnisbergwerk der Superlative. Die musikalische Begrüßung durch die Bergmannskapelle nahmen die noch tauben Ohren nur gedämpft wahr. Aber den Sportlern und gut 150 Zuschauern blieb noch genug Zeit zur Akklimatisierung.

Um 11.00 Uhr waren dann alle 479 Starter bereit für das große Abenteuer. Eine gemessene Luftfeuchtigkeit von 23,5 Prozent, was einem Lauf in der Wüste entspricht, Temperaturen zwischen 28 bis 37 Grad Celsius, extrem glatte Salz-Passagen und die Steigung der sogenannten „Mauer“ mit 24 Prozent, sollte einem harten Bergmann-Arbeitstag entsprechen können. Verhalten gingen die Bode-Runners an die erste Fünf-Kilometer-Runde. In den spärlich beleuchteten Gängen hallte es: „Anja? Ja! Lutz? Ja! Dirk? Ja! Mike? Ja! Dann kam die Mauer: Kleine Schritte, die Arme schwangen kontrolliert mit, gleichmäßig tiefe Atemzüge, der Puls schlug bis unter den Helm, im Lichtkegel rieselte der Salzstaub. Nach gut zwei Kilometern Steigung: „Anja?“ Mehr bekam Sabine nicht raus. Keine Antwort. An der Trinkstelle schluckten die Läufer dankbar das gereichte Wasser. Einen Becher noch über den Kopf, irgendwie schmeckte jetzt alles salzig. Auf dem langgezogenen Plateau kamen die Läufer wieder zu Luft. Die letzten zwei Kilometer der ersten Runde ging es bergab. Nur mit Lampe und gutem Laufschuh war ein rasantes Tempo möglich. Wer im Dunkeln tappte oder ängstlich auf die glänzenden Salzstellen reagierte, schaltete lieber einen Gang runter. Vorbei an der riesigen Frischluftanlage, stieg den Läufern die Würstchenluft aus der unterirdischen Gastronomie in die Nase. Nun war es nicht mehr weit und 150 Zuschauer puschten die tropfenden Läufer in die zweite Runde. Bevor es wieder an die Mauer ging, verlangte der Körper noch einmal Wasser. Während manche gleich in den schnellen Schritt wechselten, hatten andere nur ein Ziel: Nicht stehen bleiben! Langsam aber beständig ging es wieder nach oben. Hitzestau, der Kopf und die Beine drohten zu platzen, Helm und Lampe nervten nur noch, man hatte das Gefühl die Decke fällt einem auf den Kopf. Gänsehaut pur, als die Kuppe endlich erreicht war. Ja!!! Los, nach Hause!

Sofort nach dem Zieleinlauf wurde jeder Läufer am mitgeführten Chip gescannt. Noch vor dem Becher Wasser hatte man also die Auswertung in der Hand. Florian Börner vom cash´n fun Junior Team der Salzlandsparkasse jubelt als einziger Bode-Runner. Zu groß war die Konkurrenz in den einzelnen Altersklassen. Aber für jeden Finisher stand ein Salzkristallpokal bereit, ein Erinnerungsstück an ein hartes Stück Arbeit! Nach dem gemeinsamen Versuch am Bergmannslied, feierte die Masse ihre Sieger im imposanten Festsaal.

Autorin: Sabine Börner

Fotos: Jens-Uwe Börner




Letzte Änderung: 09.11.2010
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