15.11.2025: Südharz Pflanzfestival
Bode-Runners abseits der Laufstrecken aktiv
Große Pflanzaktion im Harz: Bäume pflanzen und dem Harz sein grünes Gesicht zurückgeben
Die Laufgruppe Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung läuft das ganze Jahr hindurch und dass am liebsten in der nahen Umgebung und durch die Natur. So sind sie auch bei vielen Laufveranstaltungen im Harz anzutreffen. Ob Regensteinlauf, Quedlinburger Waldlauf, Schierker Sommerlauf, Brockenlauf oder wie zuletzt beim Wernigeröder Armeleuteberglauf. Dabei ist den Gaensefurthern der Zustand des Harzwaldes allgegenwärtig. Lief man vor Jahren bei der 54 Kilometer langen Harzquerung von Wernigerode nach Nordhausen noch durch dichten Nadelwald, ist der Anblick groß abgeholzter Flächen nur schwer zu ertragen. Ein Anlass für Jürgen Günther, Abteilungsleiter bei den Leichtathleten, anlässlich seines runden Geburtstags aktiv zu werden: „Ich weiß, dass ich nicht mehr durch diesen Wald laufen werde, doch es ist für die Zukunft, für die Umwelt, für unsere Kinder, für eine gute Sache!“, schlug er schon Monate vor seinem Geburtstag die Werbetrommel für sein ganz persönliches Pflanzevent. Die Akquise hatte sich gelohnt, denn über Sponsoren und Geburtstagsgäste landete eine stattliche Summe im Spendentopf.
Im November war es dann soweit, die Geburtstags-Bäume sollten gesetzt werden! Über 70 Teilnehmer hatten sich zur Pflanzung von insgesamt 4.500 Bäumen im Südharz zusammengefunden. Unter ihnen auch neun Bode-Runners, die nicht laufend, sondern diesmal mit Spaten und vollem Körpereinsatz ihre Kraft und Ausdauer unter Beweis stellen wollten. Während die starken Männer die Pflanzlöcher in den feuchten Waldboden zauberten, sorgten die Mädels für die bunte Vielfalt und das fachgerechte Andrücken der Setzlinge. Zum Glück war Petrus einsichtig und hatte eine längere Regenpause angeordnet. Doch der kalte Nebel sorgte für eine frostige Umgebungstemperatur, so dass nur Arbeit im Akkord für eine angenehme Betriebstemperatur sorgte. Neben immergrünen Zedern als einziges Nadelgewächs, wurden Rotbuchen, Eichen, Ahorn, Haselnuss und Kastanien gesetzt. „So dicht?“, wunderten sich die Gärtner auf Zeit über die enge Anordnung auf dem großen, eingezäunten Areal. Nur die Stärksten werden es schaffen, wissen die anleitenden Experten und freuten sich über so viel Engagement ihrer Gäste und gaben auch sonst viel Wissenswertes über Wald, Klima und Borkenkäfer weiter. „100!“, schallte es nach einiger Zeit laut über das Gelände. Applaus und Jubel von den Anwesenden folgten prompt und ein Glücksgefühl, das nicht in Worte zu fassen war. Mitgezählt hatten die Bode-Runners nicht. Wichtig war, dass nach fünf Stunden alle 4.500 Bäumchen einen Platz gefunden hatten.
„Das hat Spaß gemacht, das tat mal richtig gut!“, schwärmten die Teilnehmer auf ihrem Rückweg zu den geparkten Autos. Das Erlebte klang in gemütlicher Runde bei leckerem Essen und warmen Getränken aus, der Veranstalter hatte an alles gedacht. So viel körperliche Betätigung in der rauen Natur, sah man am Ende auch den Pflanzern an. An diesem Tag war nur noch die warme Wanne mit anschließendem Couchbesuch angesagt. „Danke für das außergewöhnliche Training und die gute Tat!“, posteten die Lauffreunde an ihren Jubilar. Der Standort der Aufforstungsfläche ist gut abgespeichert. In ein paar Jahren wollen die Bode-Runners nachschauen, was aus den vielen kleinen Bäumchen geworden ist.
Autorin: Sabine Börner
Fotos: Verein




