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11.07.2015: Tough Mudder Herrmannsburg

Gemeinsam durch die Hölle gehen

Laufen allein reicht vielen Sportlern oft nicht mehr. Auf der Suche nach dem ultimativen Kick, gibt es inzwischen zahlreiche Laufveranstaltungen bei denen die Starter mitunter an ihre Grenzen gehen müssen. Tough Mudder gehört zweifelsohne zu diesen Grenzerfahrungen. Auf Deutsch als "Harter Schlammläufer" übersetzbar, zieht dieser Hindernislauf immer mehr Teilnehmer in seinen Bann. Die 12.000 gemeldeten Starter konnten sich für einen der zwei Veranstaltungstage entscheiden. Auf einem Kurs von gut 17 Kilometern warteten dann 30 Hindernisse auf ihre Bezwinger. Für die Überquerung von meterhohen Spundwänden oder den Transport von ellenlangen Baumstämmen war jedoch Teamwork erforderlich. Und genau darauf zielte der Veranstalter ab. Gemeinsam durch die Hölle gehen, anderen helfen, aber auch selbst Hilfe erfahren. Nur wenn das gesamte Team die Ziellinie überquerte, galt der Tough Mudder als bestanden.

Bereits bei der Namenstaufe wurden die acht Staßfurter Starter dem Motto gerecht. Als das Team "Härtetest" ließen sie sich zu diesem außergewöhnlichen Lauf registrieren. Zusammen mit 300 Muddern der zweiten Startwelle an diesem Tag, gruppierte man sich zunächst zum "Warm up" um den muskulösen Animateur. Lautstark folgten die Kommandos zu Hock-Streck-Sprüngen, Liegestützen und intensiven Dehnübungen. "Auf den Bauch! Umdrehen auf den Rücken! Und wieder auf den Bauch!" Spätestens jetzt schmeckte man die Lüneburger Heide und davon sollte es anschließend gleich noch viel mehr geben. "Seid ihr bereit?" "Ja!" Dröhnte es im Chor. "Da ist eure erste Wand! Wer da nicht drüber kommt, der braucht hier gar nicht erst los laufen!" Diese Blöße gab sich keiner und in unzähligen Techniken nahmen alle das erste Hindernis. Da war er dann, der Startbogen! 10... 9... 8... Durch bunten Nebel und zu „eye of the tiger“ von Survivor ging der Start richtig unter die Haut. Im lockeren Laufschritt waren die ersten Strohballen, Baumstämme und Bachläufe zu nehmen. Der Block zog sich auseinander, so dass sich vor dem "Arctic Enema" auch keine Mudder stauten. Oben raufgestiegen, durften drei Ahnungslose auf der breiten Rutsche Platz nehmen. Auf in das kühle Nass, welches durch Eiswürfel auf angenehme zwei Grad Celsius abgekühlt war. Die Schreie beim auftauchen blieben aus, denn dazu fehlte einfach die Luft. Umso mehr schrien die Helfer am Beckenrand: "Atmen, atmen!" Luft holen und wieder runter - mit dem Kopf unter der nächsten Barriere durch - und nichts wie raus aus dem Eiswasser. Die letzten Eiswürfel verabschiedeten sich beim Weiterlaufen und mit ihnen wich auch langsam der Schock aus den Gliedern. Es folgten die Mudder Dünen, auf denen man abschüssig in den Schlamm rutschte, im Tal knietief im Matsch landete um dann auf allen Vieren an den Hängen wieder abzurutschen. Nun war keine Körperstelle mehr unbefleckt, womit das Überqueren der ersten hohen Spundwände besonders interessant wurde. Mit vereinten Kräften bewältigte Team „Härtetest“ aber auch dies und die Stimmung der Gruppe steigerte sich zunehmend. Platzangst war im zehn Meter langen "Birth Canal" wahrlich fehl am Platz. In dem engen Kriechgang zwischen Erdreich und einem mit Wasser gefüllten Folienschlauch, kam man immer nur so weit, wie die Füße den Körper vorwärts schieben konnten. "Ein Mädchen!" alberten die Mudder. Wie neu geboren ging es im Huckepack zum nächsten Hindernis. Wer seine Schuhe nicht im tiefen Schlamm versenken wollte, der nahm sie entweder fürsorglich in die Hand oder querte den Sumpf im waagerechten Ellenbogen-Knie-Gang. Spätestens jetzt wünschte man sich einen See, der aber ewig auf sich warten ließ.

Unzählige Male trainierte "Härtetest" auf ihren Laufrunden durch den Gänsefurther Busch das Hangeln. Am "Funky Monkey" sollte sich nun bewahrheiten, ob sich das harte Training gelohnt hatte. Mit Nichten! Bis auf wenige Ausnahmen rutschten die Mudders am nassen Gestänge ab und landeten wieder einmal in einem Wasserbassin. Pudelnass war man noch, als sich die „Berliner Mauer“ vor einem aufbaute. Irgendwann sitzt man dann doch mit schlackernden Knien oben und sieht, hier muss man auch wieder runter. Heile gelandet und weiter, doch halt. Eine zweite „Mauer“ folgte und ob nun vor oder zurück, eine musste erneut bezwungen werden.

Das Laufen auf dem weichen Waldboden war zumindest für trainierte Langläufer die blanke Erholung auf dem hammerharten Parcours. Es verging jedoch fast kein Kilometer, in dem es nicht durch Schlamm oder knietiefe Bachläufe gehen sollte. Motivation für alle die sich mit der Streckenlänge schwer taten, war im Team eine Selbstverständlichkeit. Am "Everest" scheiterten dann zumindest die Damen an ihrem Härtetest. Auch wenn die helfenden Arme der Freunde den schnell Anlaufenden weit entgegen kamen, der fünf Meter hohe Bogen war einfach nicht zu nehmen. Beim "Elektroshock", welcher extra den Newcomern vorbehalten war, standen alle wieder in einer Reihe. Der gemeinsame Anlauf mit Gebrüll führte das Team „Härtetest“ nach gut drei Stunden direkt in das Ziel. Glückstränen und Kopfschütteln wechselten sich ab. "Sind wir jetzt richtige Tough Mudder?" schaute sich die Damenwelt fragend an. "Sind wir! Tough Mudder mit Steigerungspotential..."

Autorin: Sabine Börner

Foto: Olympus

 

keine Ergebnisse, da ohne Zeitmessung

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Letzte Änderung: 18.08.2015
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