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20.09.2009: 25. Medoc Marathon Frankreich

Auf der längsten Weinprobe der Welt

Neun Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung gehörten zu den glücklichen Teilnehmern am Marathon des Chateaux du Medoc. Zusammen mit Sportlern aus Halberstadt, Aschersleben, Bernburg und Frankfurt bezog man im Feriendorf Lacanau an der südfranzösischen Atlantikküste Quartier. Ein sonnenverwöhntes Paradies unweit der Chateaus, welche sich durch die edelsten Weine dieser Erde ihren Namen machten. Erwartungsvoll begab sich die Gruppe in das Meer der knapp 9.000 Läufer und nach einem fast zwei stündigen Showprogramm, ging es dann wirklich auf die 42,195 Kilometer lange Weinverkostung. Der erste WC-Stopp erfolgte bereits vor dem ersten Kilometerschild, denn der eigene, gut gefüllte Getränkevorrat machte sich nach dem langen Stehen in morgendlicher Kälte bemerkbar. Kein leichtes Unterfangen, hatte man doch die ursprüngliche Laufbekleidung gegen ein Clown-Kostüm eingetauscht. Nachdem alle Hosenträger und Sicherheitsnadeln wieder an der richtigen Stelle waren und man inzwischen von schätzungsweise 4.000 Läufer überholt wurde, verließ die Gruppe unter dem Beifall zahlreicher Schaulustiger Pauillac. Eine Runde um die ersten Chateaus war zu absolvieren, bevor man nach 22 Kilometern den Ort wieder erreichen wollte. Ziel war, diese Strecke ziemlich zügig zu laufen, dann bei Kilometer 22 Renate Liedtke mitzunehmen und den Rest des Marathons gemeinsam zu genießen. Einen ersten erlesenen Tropfen Beychevelle gab es bereits bei Kilometer sieben. À la vôtre! Läufer aus der ganzen Welt prosteten sich genüsslich zu, die Bode-Runners vor jedem Schloss im Fotoshooting. Alle Verpflegungsstände waren üppig gedeckt. Neben frischem Obst reichte man den Läufern Salzgebäck, verschiedene Brot- und Käsesorten, Kuchen und Kekse, Trockenfrüchte, Wasser, Cola und natürlich immer wieder ein Becherchen Rotwein. Nach gut 2,5 Stunden erreichte man wieder Pauillac und Renate übernahm die Tempoarbeit. Mit den Chateaus Mouton und Lafite Rothschild nährte sich die Gruppe einem weiteren Höhepunkt. In der Parkanlage am prunkvollen Schloss, kredenzte man die edlen Tropfen natürlich in Gläsern. Eine logistische Meisterleitung für über 8.000 Läufer! Bereits mächtig dem Alkohol verfallen, ließen es sich einige Läufer nicht nehmen, im Teich der Rothschilds ein ernüchterndes Bad zu nehmen. Außer der zunehmend schwerer werdenden Beine verkrafteten die Staßfurter Läufer die ungewohnte Herausforderung bislang ohne Verluste. Eine Zielzeit von 6:30 Stunden war vom Veranstalter als Zeitlimit vorgegeben, dass müsste doch zu schaffen sein! Inzwischen war Kilometer 36 passiert, die Anstiege zu den höher gelegenen Chateaus lagen hinter den Läufern und es ging hinaus auf die Küstenstraße. Vor einem kleinen Imbisswagen drängte sich die Läuferscharr. Vom dicken Bayonner Schinken schnitt ein waschechter Franzose dünne Scheiben, die fluchs geschnappt, durch die Masse gereicht wurden. Ein leicht salziger Gaumenschmaus für den sich die kleine Pause gelohnt hatte! Nicht weit entfernt roch man bereits das nächste Highlight. Auf großen Tabletts wurden Austern mit Zitronen gereicht. Dazu servierte man den Läufern einen trockenen Weißwein. Für alle Bode-Runners eine Mutprobe die bereits im Vorfeld im Pflichtenheft aufgenommen wurde. Und eine Erfahrung, welche die meisten nicht noch einmal haben müssen. Da zog der Duft von frisch gegrilltem Rindersteak die Läufer schon eher zum nächsten Anlaufpunkt. Wer noch nicht genug hatte, konnte sich dazu auch einen feinen Cognac einschenken lassen. Nach diesen Schlemmermeilen und der brütenden Sonne sehnte man sich nach dem Ende. Nun kam auch noch ein Franzose mit einem riesigen Spiegel auf die Mädels zu. Danke, wir wissen wie es um uns gestellt ist, versuchte man zu übermitteln. Aber höflich lud er an den Straßenrand zur Auffrischung der Schminke ein, schließlich sollte beim Zieleinlauf alles perfekt sein. Nun hatte man also auch noch die Deutschlandfarben auf der Wange und nachdem alle noch ein Stieleis naschten, kamen auch die Kräfte wieder zurück. Ein Blick auf die Stoppuhr: „Das schaffen wir noch unter sechs Stunden!“ Gemeinsam genoss man nach 5:58 Stunden das Überqueren der Ziellinie, über 3.000 Läufer sollten noch folgen. Nicht umsonst spricht man vom „längsten Marathon der Welt“.

Autor: Sabine Börner




Letzte Änderung: 04.01.2010
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