26.05.2012: 28. Konradsburglauf Ermsleben
Eis als Trostpflaster
Fleißig organisiert von der Laufgemeinschaft Ermsleben, folgten am Pfingstwochenende zahlreiche Teilnehmer der Ausschreibung zum 28. Konradsburglauf. Die Sportler der Gaensefurther Sportbewegung starteten zum ersten Mal bei diesem Event und entschieden sich größtenteils für die 11,4 Kilometerdistanz.
Als anspruchsvoll und für „Fortgeschrittene“ deklariert, sollte die Strecke ihrer Beschreibung durchaus gerecht werden. Bereits nach dem ersten Kilometer stieg die Asphaltstraße merklich an. Doch gerade als das Atmen zu anstrengend werden sollte, sorgte ein schattiger Waldweg wieder für Entspannung. Das Spiel zwischen Licht und Schatten erforderte die ganze Aufmerksamkeit der Läufer. Hatten die Veranstalter den quer liegenden Baum als Extra-Bonbon auf dem Weg drapiert? Wie bei der „stillen Post“ wurde vom Vordermann lauthals an den Verfolger weitergegeben: „Baum!“ Gehüpft, gegrätscht oder draufgetreten, die Barriere sollte für die Läufer kein Hindernis sein. Aus dem Wäldchen führte die Strecke hinaus auf die Felder. Bis zur Streckenteilung brannte die Sonne zusätzlich auf die erhitzten Köpfe. Streckenposten teilten nun die ankommenden Läufer auf: „Die Sieben Kilometer nach links, elf Kilometer nach rechts!“ „Machs gut, arme Bine“, verabschiedete sich Petra Becker von ihrer Vereinskollegin. Zusammen mit Heidi Schwenke vom BSV Eickendorf flitzte Becker nun in Richtung Konradsburg. Die Wahl der kürzeren Streckenlänge sollte sich am Ende gelohnt haben, denn beide Läuferinnen konnten in ihren Altersklassen auf das Siegertreppchen steigen.
Jens-Uwe Börner, mit den 11-Kilometer-Läufern unterwegs, erspähte mit seinem Fotoapparat am Horizont den Brocken. Spätestens hier kam wohl der Entschluss mehr auf die Bildmotive als auf die Laufzeit zu achten. Die Läufer erreichten über den Friedrichshohenberg den höchsten Punkt der Strecke und bogen nun ebenfalls in Richtung Konradsburg ab. Während sich einige Walker und natürlich auch Herr Börner Zeit für eine kurze Besichtigung nahmen, eilten die Läufer durch den kleinen Burggarten wieder hinab nach Ermsleben.
Schnellster Finisher der Gaensefurther war wieder einmal Dirk Meier, welcher in der starken Altersklasse der M 40 nur knapp am Podest vorbeilief. Mehr Glück hatte da Werner Schwenke vom BSV Eickendorf, Platz 1 in der M 60 war ihm nicht zu nehmen. Ina Schöler von der ZLG Atzendorf spürte wohl, dass Ehemann und Triathlet Steffen Schöler dicht hinter ihr lief. Souverän siegte sie nicht nur in der Altersklasse der W 40, sondern nahm auch stolz den Pokal für den Gesamtsieg der Frauen mit nach Hause.
Sylvia Köhn freute sich riesig über den 1. Platz in der W 30, ebenso Jürgen Eisfeld, Triathlet der Gaensefurther Sportbewegung, in der M 70. Tröstende Worte fanden die Vereinskollegen für Börner: „Ach Jens-Uwe, letzter Platz!“ „Na und, dafür hab ich die meisten Fotos!“, grinste er und belohnte sich mit einer ordentlichen Portion Eis.
Entschuldigende Worte des Veranstalters zur Baustelle um den Start- und Zielbereich an der Ludwig-Gleim-Schule oder dem kalten Duschwasser wurden lächelnd ignoriert. Vielmehr Respekt und ein großes Dankeschön an das Org-Team, dass so vielen Laufbegeisterten auf einer so schönen Strecke ein unvergessenes Lauferlebnis ermöglicht hat!
Autorin: Sabine Börner
Fotos: Jens-Uwe Börner