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21.05.2011: 39. Rennsteiglauf Bad Schmiedefeld

Landschaftserlebnis

Das beste Haus am Platz, ein Bett wie zum Träumen gemacht und dennoch starrte Isa Höber ohne den nötigen Schlaf zu finden, die ganze Nacht an die Decke. Die Aufregung legte sich erst um 6:00 Uhr, als der Startschuss zum 72,7 Kilometer langen Supermarathon von Eisennach nach Schmiedefeld fiel. Das Wort „Marathon" hat für Läufer etwas Mystisches und dem Kern der Begeisterung kommt ein Zitat von Lauflegende Emil Zátopek wohl ziemlich nahe: „Wenn du laufen willst, dann lauf eine Meile. Willst du aber ein neues Leben, dann lauf Marathon." Die ersten 30 Kilometer nahm Höber sich die Zeit, dieses Thema mit einem Laufkollegen auszudiskutieren. Erstaunlich, bemerkte sie am Ende, dass man trotz der anspruchsvollen Streckenführung immer noch genug Luft zum reden hat. Und damit hörte sie auch im Ziel nicht auf. Nach 08:32:48 Stunden hatten die Beine endlich Pause aber die Euphorie sprudelte förmlich aus ihr heraus: Geschafft! Die Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung haben einen Ultraläufer – eine Frau! Neben neuem Teilnehmerrekord auf allen Strecken, verzeichnete auch dies der Veranstalter: Die Anzahl der Marathon-Frauen steigt, sogar beim Ultramarathon – und sie sind meist auch noch sehr schnell unterwegs.

Ebenfalls sehr früh, das hieß um 7:30 Uhr, startete ab Oberhof der Halbmarathon über 21,1 Kilometer mit fast 6.000 Teilnehmern. Unter ihnen Lutz Klauß, Heidi und Ronald Rabenstein, die sich bei herrlichem Sonnenschein auf den schönsten Kammweg des Thüringer Waldes, dem Rennsteig begaben. Lutz Klauß, der bei Steigungen scheinbar immer einen Hilfsmotor anlässt, war wieder voll in seinem Element. Für Heidi und Ronald stand das Motto: Gemeinsam ankommen! Ihren ersten Halbmarathon finishte Heidi zufrieden unter 3:30 Stunden.

Ist Marathon laufen gesund? Nein, bestimmt nicht. Der Stütz- und Bewegungsapparat leidet, das Muskelgewebe wird zumindest mikroskopisch kleine Schäden davontragen. Zuzüglich dem ungewohnt bergischem Terrain, ließen es Jens-Uwe und Sabine Börner über die Marathondistanz also ruhig angehen. Eine richtige Entscheidung, wenn man neben dem Landschaftserlebnis auch die gute Verpflegung, die liebevolle Betreuung und die Herzlichkeit der Thüringer mitnehmen möchte. Ab Kilometer 35 verschwand jedoch die Sonne hinter einer lautstarken Gewitterfront. Es regnete intensiv und nach wenigen Minuten hatte man den Eindruck, dass Schuhwerk und Matsch eine Einheit bilden. Während Jens-Uwe versuchte seine Kamera unter der Startnummer zu schützen, hatte Sabine nur noch eins im Kopf: Die heiße Dusche im Ziel! Aber gemein, der Guts-Muths-Rennsteigmarathon ist etwas länger, nämlich 43,5 Kilometer. Und um in das Ziel zu kommen, gibt es auf dem letzten Kilometer noch einmal eine ordentliche Steigung.

Frisch geduscht und mit leuchtenden Augen, feierten tausende Sportler am Abend auf der legendären Rennsteiglaufparty ihren Tag…

Autorin: Sabine Börner

Fotos: Jens-Uwe Börner




Letzte Änderung: 25.05.2011
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