25.05.2024: Konradsburglauf Ermsleben, GutsMuths-Rennsteiglauf, Grenzlandlauf
Im schönsten Ziel der Welt und ganz neue Grenzerfahrungen
Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung laufen im Thüringer Wald und über die ehemalige innerdeutsche Grenze
Bevor sich die Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung zusammen mit ihrem starken Organisationsteam ganz dem 6. Staßfurter Salzland-Lauf in der Heimat widmen, haben sie sich lauftechnisch noch einmal richtig ausgetobt. Allen voran startete der Konradsburglauf in Ermsleben als Jubiläumslauf mit seiner 40. Auflage. Klein aber fein, nahmen die „Gaense“ so einige Trainingskilometer und Platzierungen mit nach Hause.
Der 51. GutsMuths-Rennsteiglauf war hingegen nicht nur von der Anfahrt etwas länger, auch die atemberaubende Kulisse mit dem schönsten Ziel der Welt bot rund 15.000 Startern einen unvergessenen Zieleinlauf in Schmiedefeld. Dem Aufruf „Mitte Mai ist Rennsteiglauf!“ folgten in diesem Jahr insgesamt zwölf Aktive aus den Reihen der Gaensefurther Sportbewegung. Bereits um sechs Uhr morgens starteten Kirsten Geist und Dirk Meier bei frischen elf Grad Celsius auf dem Marktplatz in Eisenach auf den 73,9 Kilometer langen Supermarathon. Für Meier wird dieser Tag in besonderer Erinnerung bleiben, denn mit 07:54 Stunden gelang ihm eine absolute Traum- und persönliche Bestzeit. Das ist sicher auch den letzten 20 Laufkilometern zu verdanken, auf denen Katrin Winkler-Hindricks dem Lauffreund moralische und lauftechnische Unterstützung gab. Die langjährige Trainingspartnerin hatte selbst schon einige Male den Supermarathon auf dem Höhenzug des Thüringer Waldes absolviert und nutzte ihre Startberechtigung, um Meier in das Ziel zu holen. Das machte Sinn, können Körper und Geist gerade auf den letzten Kilometern jegliche Motivation gut gebrauchen. Winkler-Hindricks hatte ihre „Mission sub 8 gewuppt“! Wie sie am Ende erfreut berichtete, war Meier doch noch deutlich unter acht Stunden unterwegs.
Auch die große Gruppe der Halbmarathonis und Wanderer hatte einen frühen Startschuss am Rennsteig, der auf Grund der vielen Teilnehmer in Startblöcke aufgeteilt war. Gemeinsam mit befreundeten Läufern und Walkern aus Bernburg nahmen sie die 21 Kilometer ab Oberhof in Angriff. Nur Debütantin Anke Delius kämpfte sich ganz allein durch ihren allerersten Marathon ab Neuhaus am Rennsteig. Wirklich allein war sie natürlich nicht, finishten mit ihr fast 2.800 Läufer gemeinsam über die Marathondistanz von 42,195 Kilometern. Der Einlauf im schönsten Ziel der Welt wird ihr unvergessen bleiben, denn Familie und Lauffreunde standen zum Drücken schon parat. Auf der abendlichen Party wurden alle Erfolge gebührend gefeiert und ganz sicher heißt es für viele Bode-Runners auch im nächsten Jahr wieder: „Mitte Mai ist Rennsteiglauf!“
So wie der Rennsteig im Thüringer Wald einmal ein historischer Grenzweg war, verlief bis 1989 auch zwischen Ost und West die innerdeutsche Grenze. Seit 29 Jahren pflegen nun schon der Helmstedter Lauftreff und die Laufgruppe Börde die liebgewonnene Tradition, sich beim Grenzlandlauf gegenseitig zu besuchen. Dabei wechselt der Start in jedem Jahr. Diesmal wurde die ehemalige Grenze von Helmstedt Richtung Niederndodeleben überquert. Die 44 Kilometer lange Strecke konnte dabei auch mit dem Fahrrad absolviert werden. Was für ein Glück für Sabine Börner, die verletzungsbedingt ihren Mann Jens-Uwe Börner somit per Rad begleiten konnte. Der steckte die etwas längere Marathondistanz erstaunlich gut weg: „Ich habe nicht mal Muskelkater!“, spürte er nach fünf Stunden reiner Laufarbeit in sich hinein. Beste Voraussetzungen also für den bevorstehenden Nordseelauf, welcher in sieben Etappen eine ganze Urlaubswoche der Börners ausfüllen wird. Die Walkingstöcker sind schon bestellt, denn das Rad der Gattin wird im Watt wohl wenig hilfreich sein.
Autorin: Sabine Börner
Fotos: Verein