06.01.2024: 6. Dreikönigslauf Ilberstedt, 46. Punschlauf Meisdorf, 48. Magdeburger Silvesterlauf
Von Räucherware und anderen Köstlichkeiten
„Es muss ja nicht immer Karpfen sein!“, meinten auch die Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung nach den vielen Silvesterläufen in Güsten, Staßfurt, Schönebeck, Wolmirsleben, Könnern oder Atzendorf und reagierten damit auf eine Einladung des VfL Ilberstedt aus der Presse. Mit geräucherten Forellen wollte der Sportverein am Heiligen Dreikönigstag nämlich alle laufbegeisterten Sportler aus der näheren Umgebung ködern. Und so kamen an diesem feuchtnassen Feiertag doch mehr als 50 Teilnehmer auf den Sportplatz an der Wipper, um vielleicht einen fischigen Gewinn mit nach Hause zu nehmen.
Während bei den zurückliegenden Veranstaltungen maximal drei Kilometer zu laufen waren, hatten die Organisatoren rund um Stephan Käthner in diesem Jahr sogar die doppelte Streckenlänge im Angebot. Bei dem gemeinsamen Start durften die Jüngsten nach 300 Metern wieder zurück zum Sportplatz laufen, für alle anderen ging es zunächst Richtung Cölbigk. Während die Läufer des 3,1-Kilometer-Laufs den wolkenverhangenen „Bullenstedter Brocken“ nur aus der Ferne erspähten, wartete die 6,1-Kilometer-Strecke doch mit einer anspruchsvollen Steigung auf: „Zum Glück ging es auch wieder bergab!“, freute sich Petra Becker am Ende im Ziel über die ungeplanten Höhenmeter.
Als Sieger auf der Kurzdistanz schnappte sich Jens Stampnik eine geräucherte Forelle, bei den Damen huschten die Nachwuchsläuferinnen Emily Siebert und Rieke Zaschke gemeinsam über die Ziellinie und teilten sich das Siegertreppchen. Die Ukrainerin Victoria Kolchyk war auf den sechs Kilometern unschlagbar, aber auch Janine Wuwer und Petra Becker von den Bode-Runners durften eine Forelle ihr eigen nennen. Fisch ist gesund, hatten sich die Anglerfreunde gedacht und auch nach der Siegerehrung für genügend Räucherware gesorgt. Gegen ein kleines Entgelt gingen weitere Fische über den Tresen, was die Vereinskasse um einige Taler wachsen ließ. Der VfL Ilberstedt hatte auch bei der Streckenauswahl den richtigen Riecher und war von den abgelieferten Zeiten stark beeindruckt. Ein kleiner aber feiner Dreikönigslauf in Ilberstedt, der in köstlicher Erinnerung bleiben wird.
Nur einen Tag später wünschten sich beim traditionellen Punschlauf in Meisdorf die Sportler ein gesundes neues Jahr. Reger Austausch zu geplanten Läufen in der neuen Saison, bevor für 110 Teilnehmer der „Startschuss“ mittels Luftballonknall erfolgte. Weitaus kälter als noch in Ilberstedt, ging es über sechs, zehn oder 20 Kilometer auf die stellenweise vereisten Strecken. So waren auch einige Stürze zu verzeichnen, die den Lauf durch die verschneite Winterlandschaft jedoch nicht trübten. Auch das Flüsschen Selke blieb entgegen der Hochwassersituation im Salzland brav in ihrem Flussbett. Anke Delius und Kirsten Geist meisterten ihre 20 Kilometer zusammen und füllten in über zwei Stunden Laufarbeit ihre Lungen mit reichlich frischer Harzluft. Leckerer Punsch, Tee, Würstchen, Schmalzstullen, Muffins und sogar Punschkuchen waren im Ziel Belohnung für das frühe Aufstehen und die Anfahrt an diesem feuchtkalten Sonntagmorgen. Die zwei aufgestellten Feuerschalen machten nicht nur warm ums Herz sondern ließen auch die durchgeschwitzten Laufsachen schnell wieder trocknen. Da konnte man auf das inzwischen kalte Duschwasser durchaus mal verzichteten.
Mit einer Woche Verspätung startete an diesem Sonntag dann auch der 48. Magdeburger Silvesterlauf durch den Stadtpark. Die Magdeburger Laufkultur als Veranstalter war heilfroh, dass der Lauf aufgrund des Hochwassers doch noch durchgeführt werden konnte. Bei eisigen Temperaturen und stellenweise glatten Passagen waren auch unter diesen Startern einige Bode-Runners auszumachen.
Autorin: Sabine Börner
Fotos: Verein