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14.10.2023: Harzgebirgslauf, Harzcrosslauf, Selketallauf

Bode-Runners auf Naturpfaden unterwegs

Neues Marathon-Ziel für 2024: Einmal den Brockenstein anfassen!

Der Harz-Gebirgslauf in Wernigerode hat eine lange Tradition, denn bereits seit 1978 startet immer im Oktober der Marathon über Norddeutschlands höchsten Berg, den Brocken. Anders als beim Rennsteig-Marathon in Thüringen, geht es im Harz nicht auf und ab, nein, beim Harz-Gebirgslauf geht es einmal hoch und dann wieder runter.

An die 600 Marathonis waren bereit für dieses Abenteuer, unter ihnen auch Jens Stampnik von der Gaensefurther Sportbewegung. Die 42,2-Kilometer-Distanz ist eigentlich nicht seine Streckenlänge, dennoch verliefen die ersten acht leicht welligen Kilometer durch das Ilsetal, wie auch der krasse Anstieg bis Kilometer 19 auf den Brocken erstaunlich gut. Hochgebirgsklima herrscht auf dem Brockengipfel und starke Winde kühlten die erhitzten Läufer nach ihren 1.000 erklommenen Höhenmetern schnell wieder ab. Ein klarer, weiter Ausblick über den Nationalpark Harz entlohnte zusätzlich, wenn auch nun große Flächen mit abgestorbenen Fichten das Bild prägen.

Der obligatorische Abschlag am Brockenstein war Pflicht, bevor die Marathonstrecke ein zweites Mal die Gleise der Brockenbahn querte. Stampnik empfand das Abwärtslaufen am Ende als anstrengender und war froh, nach 4:26:58 Stunden die Himmelspforte in Wernigerode wieder erreicht zu haben.

Vollkommen aufgeweicht vom Regen in der Nacht, gingen nach dem Marathonstart dort auch die Elf-Kilometer- und die Halbmarathondistanz auf ihren Kurs. Auch hier berichteten die Bode-Runners von dem anstrengenden Profil, doch das sonnig schöne Herbstwetter, die Stimmung unter den Teilnehmern und die tolle Verpflegung an der Strecke machten aus dem 45. Harz-Gebirgslauf ein unvergessenes Lauferlebnis.

In der Waldlandschaft, die sich nun weitgehend selbst erholt, kommt immer mehr frisches Grün zum Vorschein. „Ich werde in Zukunft weniger auf die Landschaft achten, dann wird die Zeit auch besser!“, erklärte sich Marcel Bierbach seinen neuen Lauffreunden. Die waren da ganz entspannt und meinten, dass es gerade solche Naturläufe interessant macht, wenn man die Uhr vergisst und ganz ohne Druck möglichst alle Eindrücke von der Strecke mitnimmt. Anvisiertes Ziel 2024 für Nancy und Olaf Bothe nach ihrem absolvierten Halbmarathon: „Doch vielleicht den Marathon versuchen und einmal den Brockenstein anfassen!“

Naturlauf Nummer zwei hatten Gaensefurther dann auch am Folgetag, beim zehnten Friedrichsbrunner Herbstcrosslauf. Niemand hat mit ihm gerechnet, Stampnik war wieder da! Keine 24 Stunden vorher über den Brocken einen Marathon gefinisht, war er selbst nicht davon überzeugt, über die gemeldeten fünf Kilometer wirklich in das Ziel zu kommen. Nachdem für Jens-Uwe und Sabine Börner der Startschuss über zwei Runden von jeweils fünf Kilometern erfolgt war, begab sich Stampnik zusammen mit Nicole und Jens Schlottag auf die Verfolgungsjagt ihrer Vereinskollegen. Bei eisig frischen vier Grad Celsius ging es vom Kurpark in die weite Flur, über herrlich saftige Wiesen, dichte Mischwälder und so einige Höhenmeter. Börners waren gerade dabei die letzte krasse Steigung zu bezwingen, als die ersten Sprinter von hinten nahten. Als Dritter grüßte der Marathonmann vom Vortag, überholte das Ehepaar schwer atmend und hielt seine Platzierung bis in das nahe Ziel. Gratulation an Stampnik beim Durchlauf, mussten Börners ja erst noch ihre zweite Runde absolvieren.

Bald folgten Jens und Nicole Schlottag, letztere als glückliche, zweite Frau Gesamt- und Altersklassensiegerin über die fünf Kilometerdistanz. Bis an die Ohren strahlte auch Herr Schlottag über seinen ersten Platz in der Wertungsklasse 50 bis 55 Jahre auf dem Podest: „Wie früher!“, freute er sich über seine Ehrung.

Alle guten Dinge sind bekanntlich drei, denn auch der Selketallauf Meisdorf gehört in der Kategorie Naturerlebnislauf zu den Empfehlungen der Staßfurter Laufgruppe. Am zurückliegenden Samstag lud der SV Germania 1928 zur inzwischen 49. Auflage ein. Über den Naturlehrpfad an der Selke führte die kurze Sechs-Kilometer-Strecke, wer länger unterwegs sein wollte, lief die zehn und kam ab der Thalmühle zurück zum Sportplatz. Die Langstrecke führte bis zur Selkemühle, dann folgte ein zwei Kilometer langer Anstieg hinauf zur Leimuferstraße, womit die Laufuhr im Ziel gute 20 Kilometer anzeigen sollte.

Von den Bode-Runners waren Dirk Meier und Verena Hildebrandt auf dem langen Kanten unterwegs und wie so oft, war auch in diesem Jahr das Duschwasser für die letzten wirklich durchgeschwitzten und vollgespritzten Läufer KALT - ein echter Erlebnislauf eben…

Autorin: Sabine Börner

Fotos: Verein

Bilder Harzgebirgslauf, Selketallauf

Bilder Harzcrosslauf




Letzte Änderung: 06.03.2024
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