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24.09.2023: 49. BMW-Marathon Berlin

Bode-Runners bei der Königsdisziplin in Berlin mit dabei

Rinaldo Schielke von der Gaensefurther Sportbewegung läuft den Marathon in persönlicher Bestzeit

Dieses Kribbeln im Bauch, wenn man morgens in einem Hotelbett aufwacht und weiß, heute werde ich einen Marathon laufen! Dieses Gefühl kennen einige Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung schon und vier Sportfreunde der Laufgruppe spürten es beim diesjährigen Berlin Marathon ein allererstes Mal. Bereits am Vortag, mit Ausgabe der Startunterlagen stieg das Adrenalin und meist legt es sich erst, wenn es dann wirklich losgeht und der eigene Laufrhythmus gefunden ist. Wochenlang gingen diesem 24. September harte, meist lange Trainingseinheiten und so einige Test-Wettkämpfe voraus, bis sich die fünf Routiniers mit ihren vier Schützlingen in die jeweiligen Startblöcke einsortierten. Zusammen mit den schnellsten Läufern der Welt und über 50.000 Teilnehmern beim größten Marathon Deutschlands auf die 42,195 Kilometer lange Strecke zu gehen, ist für viele Freizeitläufer ein Muss. Nicht jeder kann es erreichen, nicht jeder will es erreichen, doch wer einmal so an seine Grenzen gegangen ist und sich noch kurz vor dem Ziel schwört, nie wieder einen Marathon zu laufen, der wird nach einem emotionalen Zieleinlauf ganz oft zum Wiederholungstäter.

So auch Olaf Bothe, der inzwischen seinen zweiten Marathon gefinisht hat und dieses Mal seine Frau Nancy nach Berlin begleitete. Ähnlich bei Peter Brauer, der seine Lebensgefährtin Heike Lenz aber mit auf die Strecke nahm. Auch die beiden Wuwers zogen das Training gemeinsam durch und standen dann ganz emotional im Startblock - na wenn das nicht verbindet! Bekanntlich beginnt der richtige Marathon erst im letzten Drittel des Rennens, Daniel Wuwer kämpfte bereits ab Kilometer 24 mit ersten Wadenkrämpfen. Ein Problem das meist Männer trifft, wenn zum Ende zu sehen ist, wie das starke Geschlecht am Straßenrand diverse Dehnversuche unternimmt. So sahen sich die Eheleute erst nach ihrem Zieleinlauf wieder, was die Freude über das Finale aber nicht schmälerte. Im Team Brauer/Lenz war es Seitenstechen, was zum Gehen veranlasste und welches den Debütanten am Ende fünf Minuten eher als sie im Ziel erscheinen ließen. Trotz alledem verbesserte Lenz ihre persönliche Bestzeit um ganze 17 Minuten. Auch Bothe bemerkte Seitenstechen, was sie auf das kalte Wasser schlussfolgerte, lief aber ganz nach Gefühl und ohne jeglichen Zeitdruck ihren ganz persönlichen Marathon. Den Druck machten sich mehr die Routiniers, wie Dirk Meier, der neben etlichen Ultra-Läufen über den Rennsteig schon diverse Marathons in den Beinen hat. Berlin ist einfach immer wieder geil, meint auch Jens Schlottag, der eigentlich nicht 100 Prozent trainiert war, doch auf seine zehnte Teilnahme auf keinen Fall verzichten wollte. Die Startplätze beim Berlin-Marathon sind schnell ausgebucht und oft muss das Los über eine Teilnahme entscheiden. Auch Kirsten Geist hatte eine Teilnahme ergattert und finishte ihren fünften Marathon erneut in einer starken Zeit.

Die hatten am Ende auch die Profis, wie die Äthiopierin Tigst Assefa, die nach sensationellen 02:11:53 Stunden den bestehenden Weltrekord der Frauen um über zwei Minuten unterbot. Der Kenianer Eliud Kipchoge triumphierte mit seiner Weltklassezeit von 02:02:42 Stunden zum fünften Mal in Berlin und bleibt Weltrekordhalter. Einen sensationellen deutschen Rekord erlief Amanal Petros in 02:04:58 Stunden vom Marathon Team Berlin. Der 28-Jährige war als Neunter im Ziel und durchbrach damit als erster Deutscher die 02:05-Stunden-Barriere.

Die lag bei Rinaldo Schielke bei 03:09:59 Stunden, doch er berichtete, dass ab Kilometer 34 das Tempo gedrosselt werden musste, weil die rechte Wade Probleme machte. Kein Risiko eingehen, lag er doch immer noch auf persönlichem Bestzeit-Kurs! Bei Kilometer 37 wendete sich das Blatt dann noch einmal, denn ein Kamerad aus seiner Einheit kreuzte Schielkes Laufweg: „Komm Steve, lass uns die letzten Kilometer nochmal richtig gut aussehen!“ Das motivierte ungemein, so dass der Kilometer 42 in einer 4:19,9 Pace gelaufen wurde. „Seite an Seite ins Ziel, nicht unter 03:10 Stunden, doch mit neuer, persönlicher Bestzeit, das war einfach der Wahnsinn!“, schwärmte der Förderstedter. Der Puls normalisierte sich langsam, bevor er erneut explodierte, denn da kam der frisch geduschte Sieger und Weltrekordhalter Eliud Kipchoge auf sie zu. Bevor ihm die Security in ein Fahrzeug entführte, waren Jacken, Shirts und Arme der beiden Finisher mit Autogrammen beschriftet.

Die Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung waren dabei, empfanden den Zieleinlauf durch das Brandenbuger Tor als sehr emotional, können erstmal keine Energy-Gels mehr sehen und laufen nicht morgen oder übermorgen aber irgendwann sicher wieder einen Marathon…

Autorin: Sabine Börner

fotos: Verein




Letzte Änderung: 07.10.2023
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