28.04.2023 ff: Stundenlauf Bernb.,Harzquerung, Krepe-Cross
Der Zug war bereits abgefahren
Bode-Runner Jens-Uwe Börner hatte erstmal genug von langen Läufen
Vor dem zurückliegenden langen Wochenende konnten die Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung bereits am Freitagnachmittag wieder ihrem Hobby frönen und auf dem Sportplatz des Polizei-Sportvereins Bernburg die Laufschuhe schnüren. Der gastgebende Verein hatte zum vierten Stundenlauf auf die weiche Tartanbahn eingeladen und 25 Mannschaften folgten dieser Einladung auch. Entgegen der Vorjahre waren bei der vierten Auflage neben Firmen und Vereine auch erfreulich viele Kinderstaffeln mit am Start. Die Gaensefurther stellten eine Damen- und zwei Männerstaffeln, wobei die letztere auf Grund eines Ausfalls beinahe nicht startberechtigt war. Doch Valentin Wuwer sprang ein und komplettierte als vierter "Mann" das Team wieder. Damit der Staffelwechsel auch flutschte, wurde die Technik im heimatlichen Stadion der Einheit vorher fleißig geübt. Dabei waren die Staffelstäbe aus den Zeiten, als es in Staßfurt noch einen Nikolauslauf gab. Damals flitzten die teilweise verkleideten Läufer um die Wette und gaben den Stab nach einer absolvierten Runde an den Laufpartner weiter. So ähnlich funktionierte es in Bernburg auch, nur bei deutlich angenehmeren Temperaturen und mit vier Teilnehmern pro Team. Die Regenerationszeit, bevor man wieder auf die Bahn musste, war in Bernburg also deutlich länger. Bis zum nächsten Einsatz hielt man sich am besten mit dem Anfeuern der Vereinskollegen warm. Der Damenstaffel gelang das besonders gut, denn bei der Platzierung konnte sie sich den dritten Platz sichern.
Einen Tag später waren dann die Langstreckenläufer der Gaensefurther Sportbewegung gefordert, denn die 42. Harzquerung stand auf dem Plan. Jens-Uwe Börner hatte für weite 51 Kilometer gemeldet. Petra Becker und Detlef Schäfer standen mit ihm gemeinsam am Start in Wernigerode, waren aber nicht ganz so verrückt und „nur“ auf 25 Kilometer aus. Durch den schlechten Zustand der Wege mussten sich aber alle Teilnehmer auf Umleitungen und damit längere Strecken einstellen. Gleich zu Beginn ging es heftig bergauf und riesige Matschpfützen sorgten für nasse Schuhe. Schlechte Voraussetzungen für eine Langdistanz, begünstigt Feuchtigkeit doch oft eine Blasenbildung. Ein Überholen war schwierig, denn die lange Läuferkette schob sich schleppend die schmalen Steigungen hinauf. Zeit, den Blick schweifen zu lassen, der anstatt auf dichte Wälder oft über weit gerodete Flächen im Horizont verschwand. „Hier war doch vor 6 Jahren noch Wald!“, schüttelte Börner in Erinnerung an seine letzte Harzquerung traurig den Kopf und registrierte stattdessen den Geruch der riesigen Holzstapel frisch geschlagener Bäume am Wegesrand. Aber nicht nur das frustrierte. Auch sein Zeitplan geriet komplett aus den Fugen, denn die Ankunftszeit der Harzbahn, die er sich auf den Unterarm geschrieben hatte, war schon längst verstrichen. Um sie am Kreuzungspunkt fotogarfisch festhalten zu können, hätte er schon fünf Kilometer weiter sein müssen. Der 25-er Kurs mit Becker und Schäfer war bereits abgebogen und in Richtung Ziel unterwegs, als dann auch Sabine Börner ab Benneckenstein die 30 Kilometer lange Wanderstrecke in Angriff nahm. Abenteuerlich führte sie auch durch Bachläufe, Seile halfen an steilen Passagen hinunter oder hinauf und immer wieder galt es Platz zu machen, wenn sich die schnelleren Läufer von hinten laut bemerkbar machten: "Links! Ich komme von rechts!" Auf das Überholen des Gatten wartete sie allerdings vergebens, denn zu allem Unglück verpasste er den richtigen Abzweig. Diesen Irrtum bemerke er erst nach zwei Kilometern, da es keine Markierungen und Streckenposten mehr gab. Bis zum Abzweig nochmal zwei Kilometer zurück und Läufer überholen, die man ja schon mal einkassiert hatte - Börners Laune war verständlicher Weise auf dem Tiefpunkt.
Zwei Tage später, beim Angeraner Krepe Crosslauf, war die Tragödie bereits vergessen und 19 Gaensefurther freuten sich auf den nächsten Run im Läufercup über 1,5 / 5,9 oder 10,7 Kilometer. Gerade vom Halbmarathon auf Hiddensee zurück, nutze auch Kirsten Geist den Cuplauf zum lockeren Auslaufen: "Fast wie an der Ostsee hier!", ließen doch die sandreichen Wege und die hohen Kiefern in der Ferne das Meer vermuten. Neuzugang Jens Kunkel testete die Strecke in der Walkingvariante und kam als Gesamtzweiter in das Ziel. Aber auch die Gaenseküken Emily und Lotta, Christa und Harald Fümel, Sandra Homann, Conny Günther, natürlich Kirsten Geist und ein taktisch gut gelaufener Stefan Sindermann sprangen als Platzierte erfreut auf das Podest.
Autorin: Sabine Börner
Fotos: Verein