15.05.2010: 1.Herren - Stendal 5:4
Länger hätte es nicht dauern dürfen
Das an drei gesetzte Doppel hat es dann gerichtet. Christian Nettlau und Mike Prüfer gewannen den ersten Satz noch knapper mit 6:4, den zweiten gewannen sie mit 6:0 sehr klar, der zweite Saisonsieg stand fest, und seit Donnerstag ist es ziemlich sicher, dass diese vier Punkte reichen, um auch in der nächsten Saison in der Tennis-Landesliga Nordost mitzumischen. Gegen den TC Stendal, wie die Staßfurter ein Aufsteiger, gewann das Team auf heimischem Court mit 5:4 – und dies in den Einzeln ohne Frank Müller und Timm Leopold, die beide angeschlagen waren, sondern mit Andreas Trensinger, der aufgrund seiner Leistungsklasse elf an zwei antreten durfte, und mit Ulf Gothe aus der Ü 40.
Vielleicht war der Sieg des Michael Friedrich an eins sogar der wichtigste Erfolg am "Herrentag". Friedrich hatte in der vergangenen Serie in einem ausgeglichen guten Match das Spitzenduell gegen Peter Schmidt noch in engen zwei Sätzen verloren, damals war Schmidts größte Stärke womöglich der Aufschlag, berichtete Ronny Selig von den Gaensefurthern. Damit konnte der Stendaler bereits den Druck aufbauen, der ihm am Ende zum Sieg verhalf. Am Donnerstag, so muss man es wohl resümieren, war Schmidt nur ein Schatten dieser Erinnerung, er war weit von Druck entfernt, er fand gar keinen Rhythmus, manchmal stand er einfach schlecht zum Ball, oftmals fehlte ihm also die entsprechende Bewegung, um überhaupt den optimalen Punkt zu treffen. Da kamen also die Bälle zu lang oder zu kurz, sie kamen selten gut. Friedrich hatte leichtes Spiel, konnte auf die Fehler seines Gegners warten oder selbst zum Punktgewinn servieren – 6:0 im ersten Satz.
Derart vielversprechend begann auch der zweite Satz, Schmidt suchte nun das Risiko, irgendetwas musste er ja tun. Mit Serve & Volley trieb es ihn in den Angriff, mit starken Returns des Staßfurters wurde dieser sogleich vernichtet. Zu 15 sicherte sich Friedrich also das erste Break. Das alles war natürlich viel zu leicht, weshalb auch die Gaensefurther Nummer eins allmählich seine Körperspannung verlor, der Ärger darüber kam hinzu, nicht alles wirkte in diesem zweiten Satz noch so konzentriert, Schmidt durfte dann mit zuweilen klugem Angriffsaufbau zeigen, dass weit mehr in ihm steckt, als er an diesem Tag abzurufen wusste. Nach einem 5:4 allerdings beendete Friedrich mit eigenem Aufschlag und dem zweiten Matchball die Partie (6:4). "Länger hätte es nicht dauern dürfen", gestand Friedrich nach der Partie.
Weil Nettlau und Prüfer parallel dazu ihre Spiele gewonnen hatten, das vierte Einzel entschied Ulf Gothe in zwei Sätzen für sich, führte Staßfurt bereits mit 4:2 vor den Doppeln. Es war also nur noch dieser letzte Punkt zum Sieg nötig, den Nettlau und Prüfer sammelten.
Quelle: Volksstimme vom 15.05.2010
Bild: Daniel Hübner Volksstimme