20.08.2022: Genthiner Matschwolke, Dresdner Nachtlauf, Zeitzer Stadtlauf, Arendsee
Wo die Bode-Runners überall für gute Laune gut sind
Gaensefurther Sportbewegung selbst im Matsch nicht zu bremsen
Der nächste Bericht kann nur ein Potpourri werden, so Pressewart Sabine Börner, die gerade Mühe hat, den zahlreichen Aktivitäten der Bode-Runners zu folgen. Die ganz Harten haben da schon mal zwei Wettkämpfe an einem Wochenende. Vorteil: die Sporttasche kann quasi gepackt bleiben und zu Hause macht man keinen Dreck, wissen die Börners, die mit Anmeldungen und Berichterstattung samt Fotodokumentation oft viel Zeit in die Vereinsarbeit investieren. Zum Glück kommt jetzt das langersehnte Trainingslager, freut man sich, um deren Organisation sich ausschließlich Jürgen Günther in seiner Position als Abteilungsleiter der Leichtathleten kümmerte. Doch wo sorgten die Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung denn nun für gute Laune?
Bei der Genthiner Matschwolke waren auf jeden Fall ganze sieben Matschgänse auf einem Streich, oder besser geschrieben, in einem Team dabei. Die fünfte Auflage hatte ihren Start zum ersten Mal in Parchen. Hier sind die Bedingungen einfach noch besser, meint Mitorganisator Falk Heidel und filmte die Gaense, wie sie sich treppauf, treppab durch das altehrwürdige Parchener Schloss schoben. Mancher Streckenabschnitt war den Bode-Runners bereits vom Fiener Cross bekannt, doch da mussten sie nicht durch den hüfttiefen Mühlgraben oder zähen Morast waten, Fässer von A nach B transportieren oder auf einer Slag-Line balancieren. Die schnellsten Beine hatte man nach vorn beordert, was durchaus Sinn machte, belegten die ersten vier Matschgänse doch den zweiten Rang in der Teamwertung. Nach 30 verrückten Hindernissen und zwölf langen Kilometern, waren dann alle Bode-Runners wohlbehalten wieder im Ziel. Ein letzter Tauchgang, um sich eine der begehrten Finishermedaillen vom Grund des Containers zu fischen, gehörte inzwischen genauso zum Ritual, wie das strahlend weiße Handtuch für alle, die am Ende aus dem Dreckwasser auftauchten.
Am Abend grüßten dann sechs Nachtläufer aus Dresden, bei denen das Element Wasser auch eine nicht unwesentliche Rolle übernahm. Der Strecke durch die romantisch beleuchtete Altstadt von Dresden und der Stimmung unterwegs, tat das feuchte Nass von oben aber keinen Abbruch. Endlich mal keine Hitzeschlacht, denn die abendliche Frische und die ungewohnte Dunkelheit, verlieh den elf Kilometern noch mal ein ganz besonderes Lauferlebnis.
Für einige Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung war die Nacht kurz, fiel der erste Startschuss zum elften Cuplauf in der Novo-Nordisk-Wertungsserie im weit entfernten Zeitz bereits um zehn Uhr. Ein paar Teilnehmer mehr hätte sich die SG Chemie Zeitz schon gewünscht, zumal die Veranstaltung als Landescup ausgetragen wurde. Die Damen gingen zuerst auf ihre fünf Kilometer, die Herren absolvierten eine Stunde später die doppelte Distanz. Der schnelle, kurvige Kurs durch den Schlosspark Moritzburg und das leidenschaftliche Anfeuern durch die Vereinskollegen, ließ den Puls von Anfang an höher schlagen. Einen wahren Krimi verfolgte man an der Strecke über zehn Kilometer bei Stefan Sindermann, der sich zum ersten Mal seinen unmittelbaren Konkurrenten Heiko Naumann vom SV Glauzig vornahm. "In Schierke war ich schon dicht dran, heute greife ich an!", puschte sich der Sportler bereits vor dem Startschuss. Da hätte vor lauter Animation Daniel Wuwer doch fast seine eigene Siegerehrung verpasst. Nur ein Sprint zum Siegerpodest rettete seine Ehrung über Platz zwei in der Altersklasse M40 über die fünf Kilometer. Sindermanns Schottenrock kam diesmal auch erst auf dem Podest zum Einsatz, mit dem er stolz auf Platz zwei vor Naumann seinen Preis in Empfang nahm.
Ganz spontan entschied sich Familie Siebert zu einen Ausflug an den Arendsee, denn den wollte Sandra Homann beim „26. LUDA“ (Lauf um den Arendsee) für die Halbmarathondistanz zweimal umrunden. Und wenn sie schon mal da waren, startete Emily gleich mal über einen Kilometer beim ausgeschriebenen Schülerlauf. Das allerdings mit einem lachenden und einem weinenden Auge, machte die siebenjährige auf der Strecke doch Bekanntschaft mit den Pflastersteinen. Voll fokussiert auf den Wettkampf und schon fast im Ziel, war das eine sehr schmerzliche Erfahrung, die zum Glück durch einen Pokal für Platz drei in der Gesamtwertung der Mädchen gelindert werden konnte.
Autorin: Sabine Börner
Fotos: Verein