16.08.2020: 8.Crosslauf in den Frühling Engersen
Lauf in den Frühling entpuppt sich als Hitzeschlacht
Die Verantwortlichen um den Sportverein Engersen 1921 e. V. hatten die achte Auflage ihres Crosslaufes minutiös geplant. Das war auch erforderlich, stellten doch Hygienekonzept und Teilnahmebedingungen hohe Anforderungen an den Veranstalter und seine Teilnehmer. Vorbildlich gingen die Anmeldungen der Laufhungrigen online ein und auch das Gesundheitsformular hielten alle ausgefüllt und unterschrieben beim Abholen der Startunterlagen bereit. Mit Abstand wurden die Startnummer und der Chip für die Zeitmessung ausgehändigt, bevor man den Erklärungen zu den Startwellen lauschte.
Bei seiner Ansprache musste auch Christian Jung schmunzeln, denn dem Motto „Crosslauf in den Frühling“ war man trotz sommerlicher Temperaturen treu geblieben. Besser spät als nie, honorierten die Läufer den Einsatz des Veranstalters, liegt der letzte Start in Demker nun fast ein halbes Jahr zurück. Während sich der 400-Meter-Start der Bambinis mit einer Handvoll Teilnehmer noch recht übersichtlich gestaltete, kam der Kampfrichter beim 1-Kilometer-Rennen schon leicht in Erklärungsnot. Die Startaufstellung funktionierte gut, doch nach dem Startkommando gab es kein Halten mehr, schließlich wollte keiner der Letzte sein. Aber schnell zog sich das Läuferfeld wieder auseinander, denn eine Anhöhe ließ die Waden brennen und gestaltete das Rennen sehr anspruchsvoll.
„Aufstellung der geraden Startnummern rechts, der ungeraden links in Laufrichtung!“, so ein Vorschlag aus der Läuferschar, als es um das Handling der Hauptläufe ging. Guter Tipp, Corona macht halt erfinderisch! Auch das mit dem Wellenstart klappte jetzt besser, denn erst wenn die beiden Vorläufer über die Schleife der Zeitmessung gelaufen waren, rückte das nächste Pärchen nach. Mit der Anmeldung hatte jeder Läufer bereits seine beabsichtigte Zielzeit angegeben, so dass die schnellsten in den vorderen Reihen auch möglichst wieder als erste im Ziel einliefen. Kam es doch zu Überholmanövern, galt die Abstandsregel, wodurch bei Nichtbeachtung eine Disqualifikation drohte.
Was den Untergrund betraf, hatte die Strecke alles zu bieten und verdiente zweifelsohne das Prädikat „Cross“. Betonplatten führten über die erste Anhöhe, bevor eine Gabelung die Kurzstrecke über drei Kilometer bald von der Sechs-Kilometer-Distanz trennte. Auf weichen Waldwegen musste man lediglich den zahlreichen Kienäpfeln ausweichen. Ganz nach dem Geschmack für Barfußläufer, wechselten sich holprige Stoppelwiesen mit tiefen Sandwegen ab, bevor auch schon wieder eine weitere Anhöhe zu erklimmen war. Ehe es aus dem Wald hinaus auf eine Lichtung ging, versorgte ein Verpflegungsstand mit Getränken. Der Hinweis, die leeren Becher wieder in die bereitgestellten Abfallbehälter zu werfen, brachte manchen Läufer aus dem Tritt, denn oft verfehlte die Arm-Motorik das enge Ziel. Das muss vor den nächsten Wettkämpfen unbedingt geübt und weiter verinnerlicht werden! Die große Lichtung erlaubte eine Ausschau auf das Renngeschehen, machte Abstände sichtbar und offerierte eine weitere Anhöhe, die zu bewältigen war. Aber es ging dann auch mal bergab, bevor ein Streckenposten bei Kilometer 5,3 die letzte Steigung ankündigte. Die geschafft, ging es für alle Sechs-Kilometer-Läufer rasant bergab in das wohlverdiente Ziel.
Janine Wuwer überzeugte im vereinsinternen Duell mit der schnellsten Zeit und rettete ihren dritten Platz glücklich über die Ziellinie. Auch alle weiteren Bode-Runners-Damen schnappten sich einen imaginären Podestplatz. Wer von den Zwölf-Kilometer-Läufern nicht am Getränkestand anhielt um die Wasserreserven aufzufüllen, nahm den Schwung mit in die zweite Runde. Nur drei Damen waren auf dem langen Kanten mit von der Partie – unter ihnen auch Bode-Runner Kirsten Geist. Gespannt verfolgten die Wartenden die nächsten Zieleinläufe und tatsächlich, Geist lief als erste Frau in der Gesamtwertung ein! Die Freude war riesig und musste umso mehr in Zaum gehalten werden. So nahm „frau“ die bereitgestellte Urkunde und Medaille an sich und statt Händeschütteln und Umarmungen, schenkte sie der Kamera ihr schönstes Lächeln.
Gut lachen haben die Bode-Runners bereits am nächsten Wochenende wieder, denn der Zwölf-Kilometer-Hindernislauf der Genthiner Matschwolke will bezwungen werden. Ob die beiden Gaensefurther Teams alle Starter heile über die zahlreichen Hindernisse bekommen und ob der Trinkbecher-Zieleinwurf dann besser funktioniert, wird an dieser Stelle zu lesen sein.
Autorin: Sabine Börner
Fotos: Jens-Uwe Börner