16.06.2019: 8. Himmelswegelauf Nebra, Arendsee-Triathlon
Sternenhimmel für Bode-Runners
Die Wertungsläufe im Novo Nordisk Cup und im Slovay-Cup legten am vergangenen Wochenende eine Verschnaufspause ein. Diese Gelegenheit nutzen die Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung, um auch mal abseits der Laufserien unterwegs zu sein. Da noch nicht alle Vereinsmitglieder im Besitz der originellen Medaille in Form der berühmten Himmelsscheibe waren, bot sich der Himmelswegelauf in Nebra förmlich an. Sechs von ihnen begaben sich auf der Zehn- und der 21-Kilometer-Distanz an den Start. Organisatorisch ausgefeilt, führten die geschichtsträchtigen Himmelswege durch die traumhafte Saale-Unstrut-Region. Von Laucha ging es für die Halbmarathonis über Nebra nach Wangen, die Zehn-Kilometer-Strecke passierte mit dem Mittelberg sogar den eigentlichen Fundort der Himmelsscheibe. Ziel für alle Distanzen war das imposante Besucherzentrum Arche Nebra, wo alle Läufer dann stolz ihre einzigartige Finisher-Medaille in Empfang nehmen konnten.
Einzigartig erlebte Nico Mahler auch sein erstes Triathlon-Abenteuer. Die erfahrenen Bode-Runners nahmen den Debütanten in Arendsee mit auf die Reise über die Jedermann-Distanz (500 Meter Schwimmen, 26 Kilometer Rad, fünf Kilometer Laufen). Hatten die Gaensefurther bereits am Vortag auf dem Zeltplatz Quartier bezogen, registrierte Mahler die Unterschiede zu einem ganz normalen Laufwettkampf. Von wegen, auf die Plätze, fertig, los! Alles wollte penibel vorbereitet und durchdacht sein. Da hatte er mit Renate Liedtke und Jens-Uwe Börner die richtigen Berater, denn bei den Ausführungen vom Equipment, über den Zeitplan bis hin zur Streckenführung bekam der Newcomer alle wichtigen Informationen aus erster Hand. Als Austragungsort der Landesmeisterschaften hatte sich Arendsee unter Federführung der Triathlonfüchse Osterburg wieder ordentlich herausgeputzt. Da schlugen die Herzen der Teilnehmer höher, denn Startunterlagen, Wechselgarten, Verkehrsregelung, Verpflegung, Moderation, die mitreißende Stimmung der Zuschauer am Markplatz, sogar das Wetter passten perfekt. Mit dem atemberaubenden Wasserstart vom Schaufelraddampfer „Queen Arendsee“ stieg der Puls noch weiter, bevor jeder in seiner eigenen Schwimmtechnik allmählich einen Rhythmus fand. Die mitgereisten Fans pushten die Schwimmer dann lauthals aus dem Wasser. Ein anspruchsvoller Anstieg war zu überwinden und der Barfußlauf auf der Straße entlang bis zum abgestellten Rennrad im Wechselgarten erschien weiter als gedacht. So, wie war das nochmal? Badekappe und Schwimmbrille weg, Schuhe an, Helm und Sonnenbrille auf und vor allem den Gürtel mit der Startnummer nicht vergessen! Die fünf Bode-Runner-Radler folgten kurz hintereinander und unter dem Applaus der Zuschauer ging es hinaus aus der Stadt. Zum Ärger mancher Anlieger oder Durchreisender, war die Bundesstraße 190 zwischen Losenrade und Arendsee komplett gesperrt. Was für ein Komfort für alle Triathleten, so waren sie nur mit sich, dem Wind und dem Surren ihrer Räder auf der Radstrecke. Die gerade, fast ebene Straße versprach schnelle Rundenzeiten über die 26 zu fahrenden Kilometer, und Mahler kämpfte sich tapfer durch. Bis hierher hielt er den vereinsinternen 2. Platz kurz hinter Sabine Börner. Für Ehemann Jens-Uwe begann der Wettkampf wie so oft erst nach der überstandenen Schwimmdisziplin. Dabei machte er sich den Spaß, jeden überholten Sportler zu zählen. Erst am Wendepunkt der Fünf-Kilometer-Laufstrecke kassierte er auch seine Gattin, die über das späte Erscheinen kurz ins Grübeln kam. Ein weiteres Mal musste der kräftezehrende Anstieg genommen werden, bevor der Zieleinlauf auf dem Marktplatz gefeiert werden konnte. „59!“, ärgerte sich der Jäger über seine Aufholjagd, hätte er die 60 doch gerne noch vollgemacht. Mit reichlich Wasser aus einem Gartenschlauch wurden die heißen Gemüter wieder auf Normaltemperatur gebracht und das redlich verdiente Alkoholfreie, der süße Blechkuchen und die saftigen Melonenstücke füllten die verbrannte Energie schnell wieder auf. „Das wird nicht mein letzter Triathlon gewesen sein!“, verkündete Mahler und schob sich nochmal ein Stückchen Zuckerkuchen in das zufriedene Gesicht.
Autorin: Sabine Börner
Fotos: Jens-Uwe Börner