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07.09.2014: 44. Brockenlauf Ilsenburg

Sechs Bode-Runners bezwingen erneut den Brocken

Die Erinnerung an den krassen Muskelkater vom Vorjahr hatten die sechs Bode-Runners der Gaensefurther Sportbewegung wohl bereits wieder ausgeblendet. Auf jeden Fall standen die Unersättlichen erneut am Start zur 44. Auflage des ältesten deutschen Berglaufes, auf dem malerischen Marktplatz in Ilsenburg. Absolvierten die Sportler den Traditionslauf im Vorjahr als gemeinsames Gruppenerlebnis, stand für die Neuauflage doch mehr der Leistungsgedanke im Vordergrund. Entgegen der üblichen Bergläufe bei denen das Höhenprofil meist einer unruhigen Herzkurve gleicht, war der Aufriss beim Brockenlauf einfach gestrickt: zwölf Kilometer nach oben, 14 Kilometer wieder runter. Gestartet wurde bei 252 Höhenmetern und der sanfte Anstieg der ersten vier Kilometer entlang der Ilse, ließ sich ohne große Anstrengung bewältigen. Nach fünf Kilometern grüßten die Ilsefälle. Erste steile Passagen ließen auch die Betriebstemperatur der Bode-Runners weiter ansteigen, bevor der Laufschritt an der Hermannsklippe bei Kilometer neun, gänzlich dem Wanderschritt verfiel. Wahre Aufstiegsarbeit leistete die männliche Fraktion, wobei Dirk Meier als erster Gaensefurther nach zwölf Kilometern und 1:20 Stunden Laufzeit, den Brockengipfel erreicht hatte. Jens-Uwe Börner folgte mit einer Minute Abstand und auch Jörg Schäper stand nach 1:35 Stunden die Begeisterung über diese Herausforderung buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Leicht diesige Aussichten trübten in diesem Jahr das Panoramabild und da man auch nicht auf die Damen warten wollte, ging es ohne Umschweife am legendären Brockenstein vorbei, direkt auf den Rückweg.

Eine verkleidete Brockenhexe lauerte bereits auf die Damen und Sylvia Köhn war die erste Gaensefurtherin, welche sie mit ihrem breiten Besen wieder vom Gipfel fegte. Nachdem auch Sabine Börner und Petra Becker die zum Teil 20-prozentige Steigung des ehemaligen Kolonnenweges bewältigt hatten, galt es nun verletzungsfrei die 14 Kilometer Bergab-Passagen hinter sich zu bringen. Auf der Brockenstraße wurde es richtig eng, denn zahlreiche Wanderer und Mountainbiker nutzten das warme Septemberwetter ebenfalls für einen Brockenausflug. Vergessen war der Anstieg und erleichtert ließ man es rollen, von 1142 Höhenmetern zurück auf Normalniveau. Kilometer für Kilometer spulte sich ab und mit zunehmender Streckenlänge meldete sich auch langsam die beanspruchte Muskulatur. Nur noch zwei Kilometer durch Ilsenburg, die aber scheinbar kein Ende nehmen wollten. Zuschauer an der Strecke machten Mut: „Es ist gar nicht mehr weit“! Und noch eine Kurve, noch mal die Straßenseite wechseln und die Sonne brannte! Mit dem ersehnten Zieleinlauf erhielt jeder Finisher sofort seine Auswertung. Zeiten jenseits von Gut und Böse, Schneckentempo und Kilometerbestzeiten auf einen Blick, auf jeden Fall aber eine stichfeste Dokumentation der erlaufenden Arbeitskilometer für den aktuellen Trainingsplan. Von Erbsensuppe über Kräuterlikör bis hin zur Dudelsackband, der Veranstalter hatte im Zielbereich alles aufgefahren. Den gewünschten Ausklang fand der 44. Brockenlauf dann allerdings nicht, denn ein heftiges Gewitter setzte der Veranstaltung leider ein abruptes Ende.

Autorin: Sabine Börner

Fotos: privat




Letzte Änderung: 11.09.2014
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