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02.08.2014: 8. Ottonenlauf Meisdorf

Petra Becker sagt Hitze und Bergen den Kampf an

„Die Dusche danach“ ist für viele Volksläufer das allerbeste am Wettkampf überhaupt. Neben Dreck und Schweiß fällt auch alle Anspannung ab und die Freude über das Geschaffte signalisiert der Psyche grenzenlose Zufriedenheit. „Au Weia!“ schmunzelte eine Läuferin in Sicht auf ihre übergroßen Badelatschen. „Die haben wir in der Hitze des Gefechtes wohl vertauscht!“ Der Gatte im Nebenraum dürfte die größeren Schwierigkeiten gehabt haben.

Bereits in der Parkanlage des Meisdorfer Schlosses suchten sich die über 80 Teilnehmer ein schattiges Plätzchen für ihre Wettkampfvorbereitungen. Mit dem Startschuss ging es dann direkt am Frühstücksbuffet der Hotelgäste vorbei. Den Duft der frisch gebackenen Brötchen registrierten die Läufer durchaus, als Marschverpflegung für den 24,5 Kilometer langen Crosslauf durch die Harzer Wälder wurde dieser „Verpflegungsstand“ aber besser ignoriert. Die ersten Anhöhen zum Selketal-Stieg verliefen mühsam und die tropischen Temperaturen mahnten zu einem dosierten Tempo. Von den sechs Gaensefurther Startern puschten sich Dirk Meier, Jens-Uwe Börner und Christian Anders gegenseitig, bis Meier drei Kilometer vor dem Ziel seinen Turbo startete und den beiden Vereinskollegen noch drei Minuten abnahm. Zufrieden war Meier am Ende nicht, hatte die Hitze doch zu viele Körner gekostet. Auch Ina Schöler von der ZLG Atzendorf quälte sich sehr. Für den Wanderpokal reichte es in diesem Jahr nicht, denn Luisa Merkels Zielzeit von 01:46:16 Stunden (NSV Wernigerode) war einfach nicht zu toppen. Den Sieg in ihrer Altersklasse ließ sich Schöler aber nicht nehmen und als Gesamtzweite der Frauen trat sie mehr als zufrieden den Heimweg an.

Drei weitere Starterinnen der Gaensefurther Sportbewegung nutzten den Ottonenlauf als erste lange Trainingseinheit für einen anstehenden Herbstmarathon. „Ein gutes, gleichmäßiges Tempo habt ihr Frauen immer!“ resümierte Ronald Kijok vom SV Concordia 1920 Nachterstedt und passte seinen Schritt den Bode-Runners an. Auch die Nordhessin Antje Hollstein reihte sich mit ein. Sie war mit der ganzen Familie angereist und belief auf diese Art und Weise die landschaftlich reizvolle Harzregion. Nach der Verpflegungsstelle am Osterteich trennten sich die Wege dann wieder. Petra Becker kam am besten mit den Bedingungen klar. Für jede Bergerklimmung belohnte sie sich mit einem kleinen Leckerli aus ihrem Laufgürtel und auch die Hitze konnte dem Blondschopf unter dem weißen Käppi nicht wirklich etwas anhaben. Sylvia Köhn und Sabine Börner stöhnten sich die Berge gemeinsam rauf. Nach 345 erreichten Höhenmetern und einem lauten Jubelschrei am Hagentalblick, ließen es die beiden hinab nach Bad Suderode locker austrudeln. Nun standen nur noch sechs heiße Kilometer an, die man Dank ausreichender Verpflegungspunkte gut getränkt absolvieren konnte. Die Eindrücke vom Zieleinlauf im Quedlinburger Stadion hielten noch an, da klatschte auch Kijok zufrieden ab. Sein grünes Finisher-T-Shirt, welches er sich extra für seine Ottonenläufe angeschafft hat, wird demnächst um einen weiteren Aufdruck ergänzt werden müssen. Unter respektvollem Beifall liefen viele weitere Sportler der Marathon- oder Ultradistanz über 69 Bergkilometer von Stiege bis nach Quedlinburg ein. Das wäre doch mal ein Gaensefurther Projekt für die kommende Laufsaison.

Autorin: Sabine Börner

Fotos: Jens-Uwe Börner




Letzte Änderung: 06.08.2014
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