07.06.2014: 30. Konradsburglauf Ermsleben
Nur einmal so schnell wie Ina Schöler…
Der Konradsburglauf in Ermsleben hält wettertechnisch immer ein paar Überraschungen bereit. Kamen die Läufer im vorigen Jahr pitschnass in das Ziel, glich der 30. Jubiläumslauf einer echten Hitzeschlacht. Nun warb der Veranstalter aber gerade dieses Mal mit der neu ausgeschriebenen Halbmarathondistanz durch das landschaftlich reizvolle Gebiet Falkenstein.
Von den zwölf startenden Routiniers der Gaensefurther Sportbewegung nahmen trotz der widrigen Bedingungen, sieben Sportler die Herausforderung über 21,1 Kilometer an. Neben Sonnencreme und Kopfschutz war man bereits am Start gut beraten, den Kopf und die Shirts mit Wasser zu benetzen. Der frühe Start um 9:30 Uhr kam den steigenden Temperaturen ebenfalls entgegen. Doch der erste Anstieg kam rasch und damit auch der erste Kraftakt für Lunge und Muskulatur. Schnell ab in den schattigen Wald, was eine kurze Erholung versprach. Leicht bergab ging es an Feldern vorbei, der Brocken grüßte aus der Ferne, bevor der nächste Anstieg in Serpentinen gut zwei Kilometer anhielt. Endlich ein rettender Getränkestand. Für alle Halbmarathonis kam nun die Streckenerweiterung Richtung Degenershausen. Der Weg führte zu einem Landschaftspark, welcher zu den Gartenträume-Parks Sachsen-Anhalts gehört. Nach einer Park-Runde bestand auf dem Rückweg die Möglichkeit, die nachfolgenden Vereinskollegen abzuklatschen. Dirk Meier und Steffen Schöler schenkten sich nichts und auch Jörg Eisfeld versuchte an der Gruppe dran zu bleiben. Ebenfalls im „Männertempo“ unterwegs, war auch Ina Schöler bereits auf dem Rückweg. „Erste Frau, Ina – Super!“ schrie Sabine Börner ihr zu und wäre doch allzu gerne auch nur einmal so schnell wie die Vorbeieilende. Hinaus aus dem schönen Abzweig, war die Hälfte der Strecke geschafft und der nächste Anstieg stand an. Hier traf man auf die 11,4-Kilometer-Läufer, die nach einer Runde um die namensgebende Konradsburg wieder in Richtung Ziel liefen. Allen voran kämpfte sich Heidi Schwenke vom BSV Eickendorf ganz nach vorn und siegte in ihrer Altersklasse. Auch für die Gaensefurther Jürgen Eisfeld, Sylvia Köhn und Claudia Meier reichte es am Ende für einen Podestplatz. Da waren Jana Berger und Bärbel Eisfeld bereits wieder da. Die beiden starteten über die Kurzdistanz und verbuchten in ihren Altersklassen Platz eins und zwei.
Der lange Kanten hingegen entfernte sich wieder von der Burg und lief den Ortsteil Neuplatendorf an. Jetzt brannte die Sonne unbarmherzig, kein schattenspendender Baum, kein Getränkepunkt und dazu noch ein Berg! Langsam gehen und noch länger der Sonne ausgesetzt sein? Nein, lieber langsam weiter laufen. Im Ort versuchten die Anwohner aufzumuntern. Ein müdes Lächeln kam wohl noch, doch ein kleiner blauer Wassereimer am Straßenrand weckte dann wieder die Lebensgeister. Egal wie viele Läufer dort bereits ihr Haupt bewässert hatten: „Wasser!“ fielen die Läufer über den Eimer her und die Anwohner füllten ihn schnell wieder auf. Nun ging es wieder zurück zur Burg. Ein letzter Anstieg und eine Umrundung, bevor die restlichen Kilometer abschüssig verliefen. Ina Schöler hatte als Gesamtsiegerin der Frauen in schnellen 1:40:58 Stunden die Distanz zu Ende gebracht. Börner mit ihren kurzen Beinen benötigte über zwei Stunden für die gleiche Strecke. Die schnellen Zeiten der Männer verschwanden in den langen Ergebnislisten. Zu stark war die Konkurrenz, so dass lediglich Werner Schwenke vom BSV Eickendorf seiner Frau nacheiferte und den Sieg in der Altersklasse M60 mit nach Hause nahm.
Autorin: Sabine Börner
Fotos: Jens-Uwe Börner
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