20.10.2013: 10. Marathon Magdeburg
Zuschauer an Strecke motivierten zu hohem Tempo
Ein paar Mal hat Detlef Schäfer den Blick zurück gewagt. "Ich habe niemanden gesehen", berichtete der Läufer der Gaensefurther Sportbewegung. Somit durfte er sich erlauben, nach zehn Kilometern "etwas Tempo heraus zu nehmen" und die 21 Kilometer beim 10. Magdeburg Marathon etwas lockerer zu absolvieren. Am Ende reichte die 1:29:14 Stunden trotzdem zum dritten Platz in der M 50.
Schäfer hatte sich vor der Veranstaltung belesen. "Ein Jahr zuvor hatte eine 1:28 zum dritten Platz gereicht. Ich habe also eine 1:27 angepeilt", berichtete er. Schäfer ging das Rennen also ziemlich schnell an, erreichte auf den ersten zehn Kilometern einen Schnitt, der ihn nach 1:25 Stunden ins Ziel gebracht hätte. "Ich hatte aber in der Woche zuvor wenig Zeit zum Trainieren", erklärte der Staßfurter, "das hat sich bemerkbar gemacht." Da von der Konkurrenz jedoch nichts zu sehen war, konnte er guten Gewissens etwas langsamer werden. Auch beim letzten Umschauen bei Kilometer 15 "war keiner da". Die letzten sechs Kilometer grenzten also an ein lockeres Auslaufen.
Den zweiten großen Erfolg feierte Schäfer mit der Mannschaft. Gemeinsam mit Steffen Schöler und Dirk Meier reichte es für den sechsten Gesamtrang von mehr als 100 Mannschaften. "Ein gutes Ergebnis", freute sich Schäfer.
Für Teamkollegin Petra Becker dürfte es hingegen etwas anstrengender gewesen sein. Sie hatte eine Woche zuvor in München einen Marathon absolviert und startete in Magdeburg beim Halbmarathon. Mit einer 1:47:35 durfte sie sich ebenfalls über den dritten Platz in der W 45 freuen. "Ich habe großen Respekt vor dieser Leistung", sagte Schäfer.
Vielleicht lag es an der Atmosphäre, dass nicht nur Becker und Schäfer mit starken Leistungen auftrumpften. Auch Rüdiger Nettlau ließ sich von den vielen Zuschauern an der Strecke zu Höchstleistungen treiben. "Die tolle Innenstadt verführt zum Schnelllaufen", sagte der Hecklinger. Mit den Sehenswürdigkeiten wie Sternbrücke, Stadtpark oder Elbauenpark verprühe die Strecke ihren eigenen Charme. So sicherte er sich über 13 Kilometer in der schnellsten Zeit des HSV Medizin Magdeburg in 52:06 Minuten den ersten Platz in der M 60. "Ich habe in diesem Jahr nicht viele Wettbewerbe absolviert. Aber die Vorbereitung auf Magdeburg und die Bedingungen am Wettkampftag stimmten."
Während Nettlau und Broska bereits am Wochenende beim Zerbster Rolandlauf die nächsten Punkte im Gaensefurther Läufercup sammeln möchten und sich der Calbenser langfristig auf den BIG 25 in Berlin (25 Kilometer) im kommenden Jahr vorbereitet, nahm Schäfer Abschied vom Wettkampfjahr 2013. "Ich werde sicherlich noch bei einem Silvesterlauf starten", sagte er. Für die kommende Saison ist aber wieder ein Start in Magdeburg eingeplant. So weit geht sein Blick dann doch voraus.
Quelle: Auszüge Volksstimme vom 24.10.2013
Fotos: Jens-Uwe Börner, Bernd Homuth, Klaus Müller, www.Stefan-Wohllebe.de