23.06.2013: 15. Feldmarklauf Eickendorf
Mit einem Lächeln auf den Lippen
Als hätte die Sonne auf diesen Moment gewartet, brach sie genau in jenem Moment durch die Wolken, als Ina Schöler von der ZLG Atzendorf auf die Zielgerade einbog. Mit einem Lächeln im Gesicht, das eher einen gemütlichen Gang zum Bäcker oder durch den Park vermuten ließ, beendete sie als erste Athletin den Lauf über neun Kilometer und sicherte sich nach dem zweiten Platz im vergangenen Jahr nun den Sieg in ihrer Altersklasse.
Ganz so locker zum Sieg lief es sich dann aber doch nicht für Schöler, die zugleich einräumte, „zum Schluss relativ langsam“ unterwegs gewesen zu sein. „Langsam“ kann in diesem Fall allerdings nur als ihre subjektive Meinung gelten. Denn mit einer Zeit von 38:53 Minuten über neun Kilometer positionierte sich die Läuferin der ZLG Atzendorf sowohl auf dem ersten Rang ihrer Altersklasse W 40 als auch im gesamten Wertungslauf. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Schöler in den Grundtenor dieser Veranstaltung einstieg und die ihr bestens bekannte und im Training oftmals genutzte „flache Strecke“ lobte.
Mit gehörigem Abstand folgten ihr Andrea Kretschmer (KRC safesurf.com, W 45) und Lokalmatadorin Heidi Schwenke (BSV Eickendorf, W 50) die in ihren jeweiligen Altersklassen ebenfalls erste Platz erliefen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Teilnehmer der 3,5-Kilometer-Strecke, gelaufen oder gewalkt, bereits einige Zeit im Zielbereich. Dabei war vor allem die Walking-Konkurrenz eine Kopf-an-Kopf-Entscheidung. Umso glücklicher zeigte sich Bärbel Nimmich (BSV Eickendorf), als sie in Führung liegend die Ziellinie überschritt. Am Ende trennten sie von der Drittplatzierten Bärbel Eisfeld (Gaensefurther Sportbewegung) lediglich 13 Sekunden.
Glücklich trifft es in diesem Fall sehr gut und kann generell als Beschreibung vieler Gemütszustände bei den Zieleinläufen gewertet werden. Gründe gibt es sicherlich viele, sagt man doch dem Laufsport eine erhöhte Ausschüttung von Glückshormonen nach. Auch die immer mehr durchbrechende Sonne zur bereits nahenden Mittagszeit konnte als Erklärungsansatz geltend gemacht werden. Möglicherweise waren es aber auch die erheiternden und oft auflockernden Sprüche von Klaus Dreisbach, der wie schon im vergangenen Jahr auf gewohnt charmante aber auch informative Art und Weise durch die Veranstaltung führte und dem Feldmarklauf als Moderator Stimme verlieh. Als „sehr zufrieden und runde Sache“ betitelte dann auch Heinz Garz als Teilnehmer und Mitorganisator den „Auftritt“ Dreisbachs, der auch im kommenden Jahr ein gern gesehener Gast ist und möglicherweise erneut durch die vielen Programmpunkte dieser Veranstaltung führen wird.
In der Zwischenzeit erreichten auch allmählich die Läufer den Zielbereich, die sich ab 9.30 Uhr auf die zwölf Kilometer lange Strecke begaben. Die Gesichter, die nach dieser Distanz in das Ziel einliefen, zeugten verständlicherweise immer seltener von Freude. Wer mochte es den Läufern allerdings verdenken, pegelten sich doch die gelaufenen Zeiten bei rund einer Stunde ein. Einzig Triathlet Dirk Volkmann zeigte sein breitestes Lächeln, gewann er doch die Gesamtwertung und in der Altersklasse M 40 mit mehr als fünf Minuten Vorsprung vor seinem ärgsten Verfolger, Steffen Schöler (Gaensefurther Sportbewegung).
Doch lange Ausruhen stand nicht auf dem Plan, hatte Dreisbach längst seinen nächsten Interview-Partner auserkohren und entlockte dem laut seinen Aussagen „einem der besten Triathleten des Landes“ ein paar Worte.
Dem unter aufbrausendem Jubel als letzten Sportler in das Ziel einlaufenden Peter Gieseler (Grün-Weiß Giersleben) schloss sich sogleich die Siegerehrung durch die Organisatoren Lothar Immenroth und Heinz Garz sowie Dreisbach an. Dabei wurden den Siegern der Altersklasse wie gewohnt die verdienten Urkunden überreicht.
Zum Abschluss erhielt mit Horst Kühn (BSV Eickendorf) der älteste Läufer der Veranstaltung die Möglichkeit, das Mikro zu ergreifen. Mit seiner Laufeinschätzung, „Ich bin locker durchgegangen“, sorgte er für allgemeines Gelächter und lobte zugleich die guten Laufbedingungen. Auch Dreisbach richtete sein Wort nochmal an alle Teilnehmer und Besucher, bedankte sich bei den Organisatoren für die „Möglichkeit der Moderation“.
Garz ließ es sich zum Abschluss dann auch nicht nehmen, Dreisbach mit den Worten: „Ich denke wir sehen uns im nächsten Jahr wieder“, zu verabschieden und somit den 15. Feldmarklauf für beendet zu erklären.
Quelle: Volksstimme vom 27.06.2013
Fotos: Jens-Uwe Börner