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22.06.2013: 2. Kalimandscharolauf Zielitz

Mondlandschaft in 120 Metern Höhe

Was für eine Aufregung! Zehn Minuten vor dem Start ließ sich Bode-Runner Dirk Meier doch davon überzeugen, in die Ersatzschuhe von Jens-Uwe und in Laufshirt und Hose von Sabine Börner zu schlüpfen. Das Auto mit seiner Sporttasche und zwei weiteren Läuferinnen der Gaensefurther Sportbewegung, fuhr noch auf Irrwegen um Zielitz herum. Der Salutschuss der Schricker Schützen schickte also nur vier der sechs gemeldeten Starter auf den Erlebnislauf anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Zielitzer Kaliproduktion. Das hautenge Damenshirt bot Dirk Meier nicht viel Platz zum Luftholen und der linke Fuß merkte bereits nach einigen Metern, dass dies wohl nicht die richtige Schuhgröße war. So lief er an Geburtstagskind Katrin Krebs heran um die Tempoarbeit zu übernehmen. Neben dem nicht enden wollenden Förderband ging es drei Kilometer durch das Betriebsgelände, bis sich dem Läuferfeld die gigantische Rückstandshalde offenbarte. In der Aufregung viel zu wenig getrunken, kippte sich Sabine am ersten Getränkepunkt dankbar einen großen Becher Wasser über und einen in den Kopf. Mit der ersten Steigung begann der Erlebnislauf hinauf auf 120 Meter. Das weiße Abraummaterial reflektierte die 28 Grad warmen Sonnenstrahlen extrem. Auf zwei Kilometern waren Steigungen mit bis zu 16 Prozent zu bewältigen. Die Läuferkette schob sich langsam durch den Brutkasten. Aber auch die Zielitzer Bergmänner die als Streckenposten den Kurs angaben, hielten in ihrer schwarzen Bergmannstracht aus. Endlich das Hochplateau erreicht, vergaß Jens-Uwe jegliche Zielzeiten. Durch die Kamera hatte er nur noch Augen für den herrlichen Panoramablick über Magdeburg, dem Wasserstraßenkreuz und den weiten Elbauen. Der Wind kühlte die schweißgetränkten Körper angenehm und in leichten Wellen durchliefen die Sportler eine Art Mondlandschaft. Die Ausmaße der Bandanlage und des Absetzers beeindruckten. So steil wie hinauf, führte der Rundkurs nun auch wieder hinab. Leichten Fußes und die Arme weit vom Körper gestreckt, musste Krebs von ihren Verfolgern erst mal darauf hingewiesen werden, dass fliegen eigentlich zur Disqualifikation führt. Sie war mit Meier kurz vor dem Verlassen der Abraumhalde, als Renate Liedtke und Sylvia Köhn die Runde querten. Ohne Startnummer und Zeiterfassungschip gleich vom Parkplatz aus gestartet, liefen sie dem Feld mit gut zehn Minuten Verspätung hinterher. Die Erleichterung war groß, Meier in Börners Outfit auf der Strecke zu sehen. Er machte als Pacemaker einen guten Job und mahnte Krebs zur Tempoverschärfung auf den letzten zwei Kilometern: „Deine Verfolgerin kommt näher!“ Krebs gab alles, erzählte am Ende vom Strauß mit dem komischen „Fell“ und wollte die letzten Meter einfach nur noch hinter sich bringen. Ein dritter Platz und eine Minute Abstand zur vierten in ihrer Altersklasse sprachen für sich. Liedtke und Köhn waren unterdessen gerührt, wie sehr sich doch die Streckenposten um die beiden Schlusslichter bemühten. Da sich keine weitere Frau in der W60 dieser Strapaze über 12 Kilometer unterzog, feierte Liedtke am Ende trotz Verspätung einen Altersklassensieg.

Ein Schauglas mit dekorativen Salzgesteinen nahmen alle Finisher mit nach Hause. Meier taufte seine Blase am linken Fuß „Renate“ und so aufregend wie der Tag begann, so endete er dann auch im Zielitzer Schwimmbad und auf der langen Partymeile zum Jubiläumsfest. Das Original Zielitzer Tafelsalz fand als Würze für eine kohlenhydratreiche Nudelmahlzeit am Abend gleich seinen ersten Einsatz. Grundstein für den nächsten Tag, denn zum 10-jährigen Bestehen der Eickendorfer Laufgruppe war die Teilnahme am 15. Eickendorfer Feldmarklauf natürlich eine weitere Pflichtaufgabe.

Autorin: Sabine Börner

Fotos: Jens-Uwe Börner, Christian Hamel




Letzte Änderung: 29.06.2013
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