11.08.2012: 15. Arendsee-Triathlon
Gut vorbereitet für Heimspiel
Da war es nur noch einer: Mit dem 15. Arendsee-Triathlon fand am Sonnabend die vorletzte Etappe der Landesliga-Saison statt. Stark vertreten waren im Norden des Bundeslandes die Starter der Gaensefurther Sportbewegung.
Ein wenig beängstigend ist es schon, mit Franziska Tiex zu schwimmen. Im Wasser sehen selbst die männlichen Starter meist nur in der Ferne die Badekappe der 20-jährigen Ex-Leistungsschwimmerin des SC Magdeburg leuchten. In Arend- see waren diese einheitlich blau, das machte es vielleicht nicht ganz so demotivierend.Irgendwann hatte daher wohl auch Annett Lampe von der Gaensefurther Sportbewegung beschlossen, nicht in die Sphären der ehemaligen Deutschen Meisterin vordringen zu wollen. "Das ist gar nicht mein Ziel", verriet die Löderburgerin. Sie biss sich also im nördlichsten Sachsen-Anhalt allein durch und fuhr mit dieser Strategie sehr gut: Am Ende freute sich Lampe über den Altersklassensieg bei den Seniorinnen 1 und wurde - hinter Tiex - zweitschnellste Frau über die olympische Distanz (1,5/40/10).
Nachdem der altehrwürdige Schaufelraddampfer "Queen Mary" die 110 Starter, darunter acht Gaensefurther, zum "fliegenden Start" ins Wasser befördert hatte, ging es schnurgerade wieder auf den Strand zu. Erstmals in Arendsee übrigens nicht mit motorisierter Begleitung, da sich einige Athleten in den Vorjahren über die Abgase des Begleitbootes beschwerten. "Vorneweg paddelte diesmal ein Drachenboot. Das war eine schöne Orientierung." Am dichtesten hinter der Zehn-Mann-Besatzung schwamm von den Gaensefurthern Abteilungsleiter Steffen Schöler, der nach 31:09 Minuten die Wechselzone erreichte.
Auch auf den drei Radrunden à 13,3 Kilometer machten sich einige Neuerungen bemerkbar. "Sonst mussten wir eine große Runde absolvieren. Diesmal wurde am Marktplatz gewendet. Das ist eine super Motivation, wenn man dort seine Leute im Publikum sieht." Am meisten ließ sich dabei Daniel Ragoß beflügeln, der nicht nur auf dem Rad, sondern auch in der Endabrechnung das teaminterne Duell der Gaensefurther in einer Zielzeit von 2:22:40 Stunden für sich entschied. Hinter ihm folgten Matthias Lampe (2:27:40 Stunden), Schöler (2:29:51 Stunden), Thomas Vetter (2:34:48 Stunden) und Janko Schlenker (2:39:26 Stunden).
Als diese die Ziellinie schon überquert hatten, tobte sich Annett Lampe noch auf der Laufstrecke aus, was durchaus wortwörtlich und nicht despektierlich gemeint ist: "Dadurch, dass es diesmal im Uhrzeigersinn um den See ging, waren auch drei kleinere Hügel zu bewältigen. Das kostet Kraft, aber die haben wir ja alle." Die hat vor allem sie und so stoppte ihre Uhr nach schnellen 50:35 Minuten zu Fuß und in einer Gesamtzeit von 2:39:33 Stunden. Es folgten noch Ralf Rosenmeier (2:39:37 Stunden) und Toralf Schmidtschneider (2:55:29 Stunden). "Es war ein klasse Wettkampf. Alle waren zufrieden."
Sätze, die auch gern in zwei Wochen wieder fallen dürfen. Dann steht mit dem 14. Gaensefurther Schlossbrunnen-Triathlon nicht nur der Abschluss der diesjährigen Landesliga-Saison auf dem Programm, sondern auch das "Heimspiel" in Löderburg. Da es wohl auch dort einheitliche Badekappen geben wird, sollte man sich die Startnummer 729 merken. Franziska Tiex wird sie tragen.
Am Wendepunkt ist Gefühl gefragt
Unter die 27 Starter über die Sprintdistanz (0,75/20/5) des 15. Arendsee-Triathlons hatten sich mit Annegret und Martin Wille zwei Starter der Gaensefurther Sportbewegung gemischt. Nach vielen Änderungen im Ablauf - neu eingeführt waren das Rundenfahren auf der Radstrecke sowie ein neuer Rundkurs um den namensgebenden See - "fühlten wir uns ein bisschen wie die Versuchskaninchen", beschrieb Annegret Wille den Umstand, dass es für die Sprint-Teilnehmer um 9.30 Uhr als erstes auf die Strecke ging.
Geschadet hat es aber nicht. Während Mutter Annegret den Sieg bei den Seniorinnen 2 einfuhr und Gesamtsechste wurde, sicherte sich Martin Rang zwei in der männlichen Jugend A und schaffte mit Platz drei auch in der Gesamtwertung den Sprung auf das Podium. Wenngleich "alles ganz gut lief", hatten es vor allem Lauf- und Radstrecke in sich. Die abschließende Disziplin führte die Athleten gleich zu Beginn eine Natursteintreppe herunter, "da hatte man nach dem Radfahren noch gar kein Gefühl in den Beinen." Auf den zwei Rädern war dies jedoch umso mehr gefragt. Geschuldet war dies der "Haarnadel" am Wendepunkt: "Da musste man auf Tempo Null runter."
Vollkommen neues Terrain
Neue Veranstalter, neuer Name, viele Veränderungen: Der 15. Arendsee-Triathlon, diesmal also ohne den "Concordia"-Zusatz und ohne den langjährigen Cheforganisator Ronald "Pitt" Krüger, erfand sich am Sonnabend quasi selbst ein bisschen neu. Vielen der insgesamt 122 Starter im Jedermann-Wettbewerb, die auch schon in vorangegangenen Auflagen dabei waren, fiel das natürlich auf. Unter ihnen waren mit Sabine und Jens-Uwe Börner zwei "Bode Runners", also Läufer der Gaensefurther Sportbewegung, und mit Marco Hofer und Thomas Nicula zwei Einzelstarter aus Warmsdorf.
Die Börners zählen zu den altbekannten Gesichtern in Arendsee, feierten aber am Sonnabend ihre diesjährige Triathlon-Premiere. Der über die Sprintdistanz (0,75/20/5) ausgetragene Wettbewerb erwies sich dabei als gutes Einstiegspflaster. Positiv bemerkbar machten sich dabei auch die guten Bedingungen. Der Raddampfer holte die Starter direkt ab. Anders als im Vorjahr entfiel also diesmal die kurze Reise mit dem Bus zur Anlegestelle. Erstmalig behinderten die Starter auch keine Wellen beim Schwimmen.
Nicht zuletzt eine gute Zeit im Wasser bescherte Sabine Börner eine Zielzeit von 1:25:56 Stunden und damit den Altersklassensieg bei den Seniorinnen 2 sowie Gesamtplatz sieben. Ehemann Jens-Uwe wurde in 1:23:11 Stunden Zweiter bei den Senioren 2. Sonst im läuferischen Bereich zu Hause, holten beide natürlich vor allem in der dritten Disziplin auf...
Quelle: Volksstimme vom 15.08.2012
Fotos: Jens-Uwe Börner, Fam. Lampe, Wolfgang Ronge