25.08.2013: 15. Schlossbrunnen-Triathlon
Start auf vertrauter Hausstrecke beflügelt
Saisonabschluss, Jubiläum und über das bisschen Wind lässt sich hinwegsehen: Die 15. Auflage des Gaensefurther Schlossbrunnen-Triathlons am Sonntag war einmal mehr ein voller Erfolg. Insgesamt 404 Teilnehmer wagten sich an die acht Wettbewerbe rund um den Löderburger See. Unter den knapp 100 Landesliga-Startern spielten auch sieben Triathleten der Gaensefurther Sportbewegung eine ordentliche Rolle.
Ja wo schwimmen sie denn? Am Ufer blickte man in einige verwunderte Augenpaare, als der Schöne- becker Andreas Suck bereits die zweite Boje umkurvt hatte und sich das Hauptfeld noch auf der ersten Geraden im Wasser befand. "Wahnsinn", war nur einer der Ausrufe, die fielen, als der für den USC Magdeburg startende Suck als einziger Teilnehmer unterhalb der Zehn-Minuten-Marke und mit über 50 Sekunden Vorsprung den grünen Teppich in Richtung Wechselzone bestieg. Obwohl auf dem Rad und zu Fuß nicht so schnell unterwegs, reichte der Puffer für den Landesliga-Starter aus, um sich in der Endabrechnung auf Rang zehn zu positionieren.
Konstanz auf der Haus- strecke war dagegen der Begleiter von Annegret und Martin Wille. Mutter und Sohn verbuchten jeweils den Altersklassensieg. "Ein toller Saisonabschluss", freute sich Annegret Wille. Offenbar beflügelte der Start vor der eigenen Haustür in Löderburg, denn "ich habe Leute überholt, an denen ich sonst nicht vorbeikomme." Martin zeigte sich dagegen mit der eigenen Leistung "nicht ganz zufrieden". Ähnliche Worte fand auch Triathlon-Abteilungsleiter Steffen Schöler mit Blick auf das Gesamtabschneiden der Gaensefurther: "Es hätte insgesamt ein wenig besser für uns laufen können. Aber viele von uns haben auch beim Aufbau geholfen. Das zehrt natürlich."
Dafür sorgten die Gastgeber allerdings auch für beste Bedingungen. Premierenstarter wie der Hamburger Norman Tiesler staunten zwar nicht schlecht, denn "so etwas habe ich noch nicht erlebt. Vor allem die bergige und windanfällige Radstrecke war brutal." Jedoch waren dies Umstände, mit denen alle Athleten zurechtkommen mussten. Dies gelang dem Hildesheimer Dag Störmer am besten, der sich mit gerade einmal sechs Sekunden Vorsprung Gesamtplatz eins bei den Männern sicherte, ehe die "Magdeburger Armada" mit Startern der Teams Trimago, Riemer MTC und USC folgte. Schnellste Frau in Löderburg war erwartungsgemäß die Potsdamerin Suse Werner, die vor zwei Monaten noch bei der Europameisterschaft in Holten (Niederlande) am Start war.
Kreative Namensfindung, vordere Platzierungen
"Die nach dem Weg fragen", "alte Säcke" oder "lahme Enten" - der Staffelwettbewerb des Schlossbrunnen-Triathlons, bei dem sich Einzelstarter in den drei Disziplinen zu einem Team zusammenfinden, ist auch immer ein Duell der kreativen Bezeichnungen. Dass man es auch bodenständig mit dem eigenen Rufnamen oder zumindest den Initialien weit bringen kann, stellten die einheimischen Mannschaften bei der 15. Auflage am Sonntag unter Beweis.
So sicherte sich in der Männerwertung das "Team TTS", bestehend aus Torsten Keusch, Torsten Blauwitz und Stephan Härtel den zweiten Rang in 57:08 Minuten. Da es wie beim Landesliga-Wettbewerb vereinzelte Probleme mit den Transpondern bei der Zeitmessung gab, ließen sich die Einzelergebnisse nicht aufschlüsseln. Die Bronzemedaille sicherte sich das "Team Nettlau", in dem die Rollen eindeutig verteilt waren. Sebastian Schrader erschwomm Rang fünf, Matthias Lampe katapultierte die Mannschaft nach der Radstrecke auf Rang zwei vor, ehe der Hecklinger Namensgeber Rüdiger Nettlau Rang drei in der Wertung der Männer absicherte.
Unter den 30 Mannschaften hatte sich mit Roberto Henschke, Rainer Christoph und Herbert Mandel ein echtes Exoten-Trio gemischt. Zwar zahlten die drei Tennisspieler der Gaensefurther Sportbewegung mit Rang 30 und großem Abstand einiges an Lehrgeld, doch die Namenswahl fiel wenigstens entwaffnend ehrlich aus: "Tennisspieler auf Abwegen".
Von Spezialisten und Allroundern
Ein Blick auf die Starterliste im Jedermann-Wettbewerb des 15. Schlossbrunnen-Triathlons verdeutlichte einmal mehr: Im Fitness-Wettbewerb tummelten sich die "Spezialisten". Zahlreiche Radsportclubs und Laufgruppen waren vertreten. In den einzelnen Zeiten fiel auf: Viele schnitten in ihren bevorzugten Disziplinen gut ab. Das beste Beispiel lieferte der Warmsdorfer Marco Hofer ab: Beim Schwimmen noch im hinteren Drittel des Feldes zu finden, rollte er auf der Radstrecke buchstäblich das Feld von hinten auf, legte die 16.-schnellste Zeit hin und bestätigte durch gute Leistungen während des abschließenden 4,2-Kilometer-Laufs den 31. Gesamtrang.
Ähnlich verlief auch das Rennen von Sabine Börner, die sich in den ersten beiden Disziplinen vornehm zurückhielt. Doch was ein echter "Bode Runner" der gastgebenden Gaensefurther Sportbewegung ist, spielt natürlich seine Stärken auf der Laufstrecke aus - Platz eins in der W 40. Ehemann Jens-Uwe hatte sie zwar beim Schwimmen hinter sich gelassen, doch auf dem Rad schob sich der Hecklinger immer weiter nach vorn, brachte als Läufer natürlich auch seine Qualitäten in der abschließenden Disziplin ins Spiel. Stichwort Familie: Nicolas Bothe aus Westeregeln machte seine Widmung von Gesamtrang 14 und Alterklassenplatz sechs gleich vor dem Start klar: "Für meine Familie" war dort als Vereinszugehörigkeit zu lesen.
Dass man jedoch auch als Allrounder bestens bestehen konnte, stellte Daniel Ragoß, Triathlet der Gaensefurther Sportbewegung, unter Beweis. Der frischgebackene Familienvater, der in dieser Saison etwas kürzer trat, überzeugte mit konstant guten Leistungen in allen drei Disziplinien. Die fünftschnellste Zeit bescherte ihm obendrein Platz zwei im starken Feld der 20- bis 29-Jährigen. An Sieger Jan Hendrik Höltje reichte aber auch Ragoß nicht heran. Der aus Herford Angereiste bestach vor allem durch eine gnadenlos schnelle Radrunde - als "Spezialist" des Radsportclubs Endspurt kein Wunder.
Quelle: Volksstimme vom 29.08.2013
Fotos: Volksstimme und Volkmar Wille
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