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05.07.2009: 9. Kyffhäuser Bergtriathlon

Im Flug der gelben Schwämme

Der Kyffhäuser ist ein Bergrücken, und seine größte Erhebung heißt Kulpenberg. Der ist natürlich kein Mont Ventoux von 1 912 Höhenmetern, woran die kühnsten Teilnehmer der Tour de France bereits zerbrochen sind. Dennoch ist der Gipfel des Kulpenbergs, er liegt bei 477 Metern, nur über eine schmale Gasse mit unzähligen 90-Grad-Kurven und einer zehnprozentigen Steigung zu erreichen. Nicht einmal Autofahrer haben ihre Freude daran. Bei Triathleten ist das offensichtlich anders.

Anders kann man sich die Resonanz von 62 Startern am Sonntag beim 9. Kyffhäuser Bergtriathlon nicht erklären. Selbst der Prof Christian Ritter vom hansgrohe-Team ließ die Raddistanz als " sehr anspruchsvolle Strecke " Revue passieren. " Aber ich mag das. " Torsten Blauwitz von der Gänsefurther Sportbewegung empfand gerade die zweite Schleife als " zermürbend, ich dachte, der Anstieg hört nicht mehr auf ". Der Anstieg dauerte zirka fünf Kilometer, kostete viel Kraft, einiges an Nerven. Und gerade Blauwitz steht nach überstandener Krankheit ( Drüsenfieber ) " noch nicht so im Training ". Wahrscheinlich war es für ihn deshalb wichtig, beim Anstieg " einfach nur den richtigen Rhythmus zu finden, auf Angriff musste man nicht fahren ", erklärte der Staßfurter. Er feierte am Ende mit Rang 24, Platz drei seiner Altersklasse in 2 : 30 : 47 Stunden, die Rückkehr in den Landesliga-Zirkus. 33 Minuten hatte Blauwitz damit Rückstand auf den Ersten Ritter, der gerade auf der zweiten Radrunde das Rennen für sich entschieden hatte. " Ich weiß, dass Per stark auf der Laufstrecke ist, deshalb habe ich einen Vorsprung benötigt ", so der Sieger, der zudem 100 Euro kassierte. Der Vorsprung war groß – vier Minuten auf Per Bittner aus Sigmarsringen.

Die Profis blieben einschließlich Markus Herbst ( 3. ) vom SV Halle unter sich. Ihre Diskussionen nach dem Wettbewerb allerdings dürften ähnlich die der Hobbytriathleten gewesen sein. Eigentümlich war zum Beispiel, dass kein Begleitboot in der Nähe der Schwimmer fuhr, dass eine Absperrung beim Ausgang zur Radstrecke fehlte, was bei Christian Ritter, der kurzzeitig den falschen Weg gewählt hatte, die Gesichtszüge etwas entgleiten ließ. Es gibt noch einiges zu tun beim Organisator TV Sangerhausen. Für die Qual sorgten allerdings die Elemente.

Bereits der Seegang hatte es in sich. Steffen Schöler hatte auf der zweiten Runde nach dem kurzzeitigen Landgang versucht, den Schwung mit den gestreckten Armen voraus mitzunehmen, aber da blieb der Körper bereits am Seeboden hängen – zu f ach. Nach der zweiten Boje und auf der Rücktour zum Ufer schwappten die Wellen gegen die Körper. Christian Ritter kann damit umgehen, Schöler empfand es als " grenzwertig, aber es gibt Schlimmeres ". Sebastian Schrader, der Hecklinger im Trikot des SV Lok Aschersleben, " hätte noch länger schwimmen können ", sagte er. Acht Minuten fehlten ihm nach dem ersten Element auf den Führenden Ritter. Und man musste den Eindruck gewinnen, Schrader sei darüber enttäuscht gewesen. Nach den Bergen folgte die eigentliche Herausforderung an diesem Tag : der abschließende Zehn-Kilometer-Lauf. Grüne und gelbe Schwämme f ogen durch die Lüfte. " Die Hitze beim Laufen war das Problem ", sagte Schöler, empfanden alle. " Es war extrem heiß ", erklärte Blauwitz entsprechend. Auf 4 x 2, 5 Kilometer ging es durch ein ungeschütztes Gebiet, die Luft wurde bei einigen immer dünner. Ralf Rosenmeier muss das besonders gespürt haben. Er kam sehr gut nach 1, 5 Kilometern aus dem Wasser, er sah auch entsprechend gut nach den 40 Kilometern auf dem Rad aus, aber dann musste er im letzten Element viele Starter ziehen lassen. Entsprechend wählte er nach der Zieleinkunft als ersten Weg den Gang in den Schatten und ans Wasser. Rosenmeier hatte die olympische Distanz in 2 : 49 : 01 Stunden und als 44. in der Gesamtwertung ( Rang vier AK 45 ) absolviert. Steffen Schöler hatte sogar noch die Kraft für einen Zielsprint, als 31. ( Siebter AK 40 ) und in 2 : 39 : 10 Stunden war er angekommen. Sebastian Schrader wurde Zwölfter ( Rang drei M 25 ) in 2 : 20 : 44 Stunden. Und Maik Nielebock von Lok Aschersleben erreichte als 33. ( Platz acht M 30 ) in 2 : 39 : 27 Stunden das Ziel.

Das nächste wartet am 11. Juli in Stendal. Unter den 218 bislang gemeldeten Teilnehmern des 21. Altmark-Triathlons sind allein neun Gänsefurther, auch Steffen Schöler, Ralf Rosenmeier und Torsten Blauwitz. Der Kyffhäuser ist dann weit entfernt.

Quelle: Volksstimme vom 7.7.2009




Letzte Änderung: 25.08.2009
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