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03.06.2012: 8. Saale-Bären-Triathlon Bernburg

Entscheidung an den Treppen

38, 39, 40 ... - und irgendwann ist sie doch bezwungen. Wie viele Stufen die "Treppe des Grauens" beim Bernburger Saale-Bären-Triathlon hat, weiß eigentlich niemand so genau. Die acht Starter der Gaensefurther Sportbewegung, welche die achte Auflage am Sonntag in Angriff nahmen, wissen jetzt jedenfalls, dass man die Treppe entweder liebt oder hasst.

Alles drehte sich um vier Absätze à ungefähr zehn Stufen, an denen schon so mancher Starter nicht unbedingt gescheitert ist, aber doch wertvolle Sekunden eingebüßt hat. Das ganze Prozedere zweimal auf der abschließenden Zehn-Kilometer-Laufdistanz. "Viele laufen nicht, sondern gehen die Treppe hoch. Die ersten zwei Absätze nehme ich in Zweierstufen", verriet Annett Lampe und liebäugelte sogar damit, die Stufen gern auch ein drittes oder viertes Mal zu erklimmen: "Ich liebe die Treppe einfach. Dort geht es um Kraft."

Vieles geht bei Annett Lampe eben über Kraft, keiner weiß das so gut wie Ehemann Matthias. "Sie bringt selbst mich an meine Grenzen, steckt viele männliche Starter in die Tasche. Ganz einfach, weil sie irrsinnig ¿beißen' kann." Nun hat die 41-Jährige allerdings aufgrund einer Babypause gute vier Jahre nicht ¿gebissen'. Letztmals startete sie in Bernburg vor fünf Jahren, "genau am 11. Juni 2007."

Möglich, dass sich der Sonntag, 3. Juni 2012, wieder fest ins Gedächtnis einbrennt. Denn da feierte Annett Lampe ein schulbuchmäßiges Comeback, siegte nach 2:24:46 Stunden in ihrer Altersklasse, den Seniorinnen A, und wurde siebtschnellste Frau. Training schön und gut, für einen Triathleten taugt dies wohl trotzdem zum Musterbeispiel für einen "Kaltstart". Und doch lief nicht alles nach Plan. Mit dem Schwimmen (17:09 Minuten) und Radfahren (1:17:18 Stunden) haderte sie. Schon eher mit sich im Reinen war sie beim Laufen (50:17 Minuten) auf der quasi-olympischen Distanz in Bernburg (1/40/10 Kilometer). "Bei den ersten beiden Disziplinen war ich jeweils zwei Minuten zu langsam, das Laufen war aber super." Auch der Wechsel vom Wasser aufs Rad hätte schneller laufen können, aber man sollte nicht vermessen sein. Denn nimmt man ihre Zielvorgabe, hätte sich Annett Lampe in fünf Jahren bei gestiegenem Alter um drei Minuten verbessert, der Begriff "Sensation" wäre nicht zu hoch gegriffen.

Aber zurück zur Treppe. Ein Gaensefurther, der gewiss keine Liebeserklärungen mehr an die Stufen richten wird, ist Steffen Schöler. Für den 42-Jährigen war auch am Sonntag wieder jede einzelne ein Graus. Doch regelmäßig in Bernburg dabei, hatte er sich schon an den steilen Aufstieg gewöhnt. Schlimmer war da die Großwetterlage mit knapp 12 Grad Außentemperatur und anhaltendem Regen. "Ich glaube, so kalt war es noch nie", schätze Schöler ein. Gleichsam verhehlte er nicht, dass dies auch ein Vorteil im Wasser war: Die Saale dürfte den Startern mit ihren knapp 17 Grad fast schon angenehm warm vorgekommen sein.

Diese Tatsache ausnutzend, belegte Schöler bei den Senioren 1 Rang 13 in einer Gesamtzeit von 2:10:13 Stunden. Schneller waren nur Matthias Lampe (2:08:09 Stunden), Daniel Ragoß (2:03:38 Stunden) sowie Torsten Blauwitz (1:58:00 Stunden), der wie schon im Vorjahr die vereinsinterne Wertung für sich entschied. Was Schöler dann auch überhaupt nicht wurmte, sondern freute. Schließlich geht es um wertvolle Punkte in der Tabelle der Triathlon-Landesliga. "Im Vorjahr haben wir auf Rang sechs abgeschlossen, ich denke, das relativiert sich alles noch, zumal in diesem Jahr auch wieder zwei neue Teams hinzugekommen sind", sagte der Abteilungsleiter.

Gefreut haben dürfte sich in Bernburg auch Jürgen Eisfeld. Der Altersklassenathlet des Vereins kämpfte sich wie schon im Vorjahr zum Sieg bei den Senioren 7 in einer Zielzeit von 2:28:20 Stunden. Knapp dahinter kam Janko Schlenker (2:29:49 Stunden, Altersklasse 3) ein, davor positionierten sich Thomas Vetter (2:14:06, Senioren 1) und eben Annett Lampe. Selbst gestern war die Jubelstimmung in Löderburg noch nicht verklungen, auch wenn da schon eine erste kritische Auswertung erfolgt war. Matthias Lampe merkte an: "Ich habe das Training für den Wechsel vernachlässigt." Nicht umsonst gilt dieser als "vierte Disziplin" beim Triathlon.

Auf ihn wird es auch in knapp zwei Wochen wieder ankommen, dann steht am Sonnabend, 16. Juni, mit dem 22. Bergwitzsee-Triathlon die nächste Station der Landesligasaison an. Schöler und anderen sei gesagt: Die Radstrecke in Bitterfeld gilt als windanfällig, von etwaigen Treppenstufen beim Lauf ist nichts bekannt.

Quelle: Volksstimme vom 06.06.2012

Fotos: Björn Richter, Volksstimme/ privat (1), Sven Projahn und www.bernburger-baeren.de




Letzte Änderung: 08.06.2012
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