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11.06.2011: 3. ITT Triathlon Ferropolis

Viel Freude auf den letzten Metern

Maik Müller hatte am Sonnabend das Ziel über die Halbdistanz des 3. ITT-Triathlons in Ferropolis bereits vor Augen, als ihm seine Tochter Nastassja entgegenlief. Die letzten Meter auf dem ausgerollten roten Teppich legten die Sechsjährige und ihr Vater gemeinsam zurück – Hand in Hand. Unter den "Augen" der stillen Zeugen, den stählernden Giganten in der "Stadt aus Eisen", und den Zuschauern, die die Athleten auf der Tribüne in der Arena lautstark anfeuerten, finishte Müller von der Gaensefurther Sportbewegung nach 4:46:08 Stunden als 29. Sein Teamkollege Steffen Fleischer erreichte nach 5:04:33 Stunden als 59. von mehr als 200 Startern das Ziel.

Das kleine Mädchen mit den blonden Locken lachte und freute sich. Nastassja schaute immer wieder zu ihrem Vater hoch, beide streckten die Arme in die Höhe und strahlten über das ganze Gesicht, als sie gemeinsam die Ziellinie überquerten. "Das war gut", sagte Nastassja ein wenig verlegen. Die Medaille, die jeder Teilnehmer, der das Ziel erreichte, erhielt, bekam sie anschließend von ihrem Vater um den Hals gehängt. Der erste Weg nach der Zielankunft führte sie zur Massage. Müller brauchte nicht lange zu warten. "Das ist der Vorteil, wenn man eher im Ziel ist. Das ist für mich eine Motivation mich zu beeilen", flachste er. Während er sich also nach den Strapazen verwöhnen ließ und die paar Minuten auf der Liege genoss, schaute ihm seine Tochter dabei zu. "Die Massage war richtig gut." Fleischer wollte nicht so lange warten. Stattdessen ließ er sich von seiner Familie feiern.

Zufriedenheit herrschte bei beiden über die Zeit im Wettkampf, der über 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Rad und 21,1 Kilometer Laufen führte. Für Neuling Fleischer, der erst im Herbst die Faszination für den ausdauernden Sport für sich entdeckte, steht "der Spaß im Mittelpunkt". Für den 46-Jährigen war es erst der zweite Wettkampf über die Mitteldistanz, das Ziel war "eine Zeit um die fünf Stunden". Müller ist als Drei- kämpfer seit zwei Jahren wieder aktiv. "Berufsbedingt musste ich eine längere Zeit pausieren", erklärte er. Die Szene hat ihn nun also wieder.

Es scheint so, als ob sich Müller und Ferropolis gesucht und gefunden hätten. "Es ist schön, dass der Wettkampf in der Nähe ist und es macht immer wieder Spaß, in Ferropolis zu starten." So sammelte er bereits bei der Premiere 2009 und im vergangenen Jahr viele positive Erfahrungen für seine nun dritte Teilnahme. Die Bedingungen waren für die erste Teilstrecke optimal. Die Sonne schien, der Strand wurde am Freitag komplett neu präpariert, um für einen perfekten Start und Ausstieg zu sorgen und die Wassertemperatur war mit 20 Grad Celsius ebenfalls sehr angenehm. Das Schwimmen bereitete Müller keine Probleme. "Das funktioniert bei mir richtig gut." Dies spiegelte sich in der ersten Zwischenzeit wider – 31:17 Minuten. Fleischer begleitete auf dem 1,9 Kilometer langen Zickzack-Kurs um drei Bojen im nördlichen Bereich des Gremminer Sees mehrfach das Gefühl von Krämpfen. "In diesen Situationen muss man einfach locker lassen", sagte der Sportlehrer des Gesundheitszentrums in Aschersleben. Als Fleischer dem kühlen Nass nach 40:22 Minuten entstieg, befand sich Müller schon auf der Radstrecke, die auf einem Rundkurs von 30 Kilometern Länge ausgefahren wurde. Müller kämpfte auf der Strecke nicht nur mit leichten Krämpfen, sondern wie alle Teilnehmer mit Wind, der kräftig von vorn und von der Seite wehte. "Gefühlt kam er von vorn." Daher reagierte er etwas erstaunt über seine Zeit von 2:30:25 Minuten, denn im Vorjahr war er bei etwas besseren Bedingungen fast genauso schnell unterwegs (2:30:07 Stunden).

Fleischer versuchte, seinen Wettkampf vor allem gleichmäßig zu gestalten. Das gelang ihm bis auf die Raddistanz ganz gut, obwohl ihm diese Disziplin neben dem Laufen mit am besten gefällt. "Das Schönste ist das Radfahren. Es dauert am längsten, aber auf dieser Distanz kann man auch die meiste Zeit verlieren." Den Wechselgarten erreichte er nach 2:44:37 Stunden. Fleischer stellte sein Fahrrad ab, lief mit Socken an den Füßen in Richtung der beiden weißen Pavillons, die in der Wechselzone zum Umziehen bereitstanden. "Dass ich beim Wechsel langsamer bin als die anderen, das stört mich nicht."

Anschließend ging es für ihn auf den letzten Abschnitt. Dabei galt es, die Fünf-Kilometer-schleife, die die Athleten entlang des Gremminer Sees in Richtung Gräfenhainichen führte, viermal zu absolvieren. Müller, der gut unterwegs war, hätte fast aufgegeben. Auf der ersten Runde bekam er extreme Magenkrämpfe. "Ich habe die Isogetränke nicht vertragen." Er schwenkte auf Wasser um, meisterte die nachfolgenden drei Runden souverän und ohne Probleme. Die Zeit blieb bei 1:40:14 Stunden stehen. Schneller war Fleischer unterwegs, der die Strecke in 1:33:52 bewältigte. Das Laufen gehört zu seinen Paradedisziplinen. "Ich habe früher Leistungssport betrieben und bin Marathon gelaufen. Ich bin also vorbelastet." Die größte Freude bereiteten ihm seine Kinder, die mit ihrem Vater die letzten Kilometer auf dem roten Teppich zurücklegten und gemeinsam finishten. "Ein schöneres Gefühl gibt es nicht", versuchte Fleischer seine Gefühle in Worte zu fassen.
Er hofft, dass er aufgrund seines späten Einstiegs und auch mit Blick auf sein Alter, insbesondere junge Leute motiviert, den Sport auszuüben. "Es ist nie zu spät, um anzufangen", wie er selbst sagt. Während sich Fleischer nun etwas entspannen kann, bleibt für Müller nicht viel Zeit, um sich zu regenerieren. Er geht am kommenden Sonntag über die Sprintdistanz beim 21. Bergwitzsee-Triathlon, die gleichzeitig als Landesmeisterschaft ausgeschrieben ist, an den Start.

Quelle: Volksstimme vom 14.06.2011

Fotos: Sandra Arm, Volksstimme




Letzte Änderung: 12.03.2012
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