Direkt:

Herzlich Willkommen auf der Seite der Gaensefurther Sportbewegung e.V.

Logo Gaensefurther-Sportbewegung
Suche:

Inhalt:

02.04.2011: Porträt Jörg Alex

Die Liebe zur extremen Kombination

Jörg Alex liebt die Extreme. Einfach nur die Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen einzeln zu betreiben, das wäre ihm wohl zu langweilig. Der 48-Jährige kombiniert stattdessen alle drei und hat im Triathlon seine Passion gefunden. Durch seine fast zehnjährige Leidenschaft hat der gebürtige Westfale schon viel von der Welt gesehen, ein Weltenbummler ist er trotzdem nicht, denn oftmals bevorzugt der Athlet der Gaensefurther Sportbewegung das Expresstempo. So wie auch Mitte März, als Alex beim Triathlon in Abu Dhabi über die lange Distanz an den Start ging und nach 9:27:42 Stunden als 100. die Ziellinie überquerte.

Alex kann nach einem arbeitsreichen Tag am Besten beim Sport entspannen. Zum Schwimmen geht er zwei bis drei Mal in der Woche, um vor allem seinen Beinschlag beim Kraulen zu verbessern. Gerne lässt er sich danach noch auf dem Rad den Fahrtwind um die Nase wehen. "Bei dem schönen Wetter und dem späten Sonnenuntergang macht es natürlich noch mehr Spaß." Wie auch das Laufen. Dafür schnürt er bis zu vier Mal in der Woche seine weißen Turnschuhe und wirft sein Trainingsdress über. "Das ist meistens eine Einheit, die aus 15 bis 20 Kilometern besteht. In der Woche laufe ich sechs bis sieben Stunden und komme so auf 70, 80 Kilometer", erklärt Alex. Er bevorzugt die Fuß- und Radwege um Löderburg und Staßfurt und ist dann meist allein unterwegs. Dennoch liebt er die Gesellschaft, schloss er sich doch erst vor einem halben Jahr der Gaensefurther Sportbewegung, insbesondere der Trainingsgruppe um Steffen Schöler, an. "Die Truppe hat mich super aufgenommen, es macht mir viel Spaß und jetzt im Sommer sehen wir uns hoffentlich öfter als nur beim Schwimmen”, blickt Alex voraus, der plant, an der einen oder anderen regelmäßigen Radausfahrt am Wochenende teilzunehmen.

Seine Heimat ist aber Niedersachsen, in Salzgitter fühlt er sich zuhause. Dort lebt er mit seiner Frau Manuela und seinen Kindern Sven und Nicole. Doch mittlerweile hat sich Staßfurt schon fast zu seiner zweiten Heimat entwickelt. Aus Berufswegen zog er vor einem dreiviertel Jahr in die Nähe der Bodestadt nach Gänsefurth. Der studierte Erdöl- und Erdgas-ingenieur betreut gegenwärtig als Bauleiter ein Projekt in Neu Staßfurt. Zuvor war er viel in Europa, unter anderem in Rumänien, Litauen oder Portugal, unterwegs. Seine Familie bekam er in dieser Zeit nur selten zu Gesicht. Auch jetzt kann er sie nur am Wochenende sehen. "Obwohl ich nur gut eine Stunde bis Salzgitter brauche, ist mir die Fahrerei unter der Woche zu viel”, meint er. Seine freie Zeit nutzt er intensiv und ist sportlich aktiv.

Das war er bereits als Kind, aufgewachsen in Wolfenbüttel, probierte er sich zunächst im Fußball, er stand im Tor. "Da musste ich nicht so viel laufen”, schmunzelt er. Doch lange hielt es ihn nicht zwischen den Pfosten. Er entdeckte das Schwimmen für sich, die Begeisterung hielt nur kurz, dann kam Basketball. Seine sportlichen Aktivitäten stellte er mit Abschluss seines Studiums im Wende-sommer ein und legte den Fokus auf die Arbeit.

Das änderte sich 1992, als seine Heimatstadt Salzgitter einen Volkstriathlon ausrichtete. "Mich hat es einfach interessiert und mein Ziel war es, nicht Letzter zu werden. Das habe ich geschafft”, berichtet Alex stolz und erinnert sich an seine Gedanken seinerzeit beim Laufen, dass die, die hinter ihm lagen, nicht aufgeben sollten, damit er sein Ziel erreicht. Mittlerweile sind es nicht mehr die kleinen Veranstaltungen, an denen er teilnimmt, sondern verstärkt die großen, wie beispielweise in Palma (Mallorca), Frankfurt, Wiesbaden, Saalfelden (Österreich) oder zuletzt Abu Dhabi. Dort hatte er bereits im Vorjahr den Triathlon über die lange Strecke – drei Kilometer Schwimmen, 200 Kilometer Radfahren und 20 Kilometer Laufen – absolviert und das bei extremen äußeren Bedingungen. Die Temperaturen lagen meist um die 40 Grad. In diesem Jahr hatten die Aktiven auf der Radstrecke zusätzlich noch mit starkem Seitenwind zu kämpfen.

Für die zweiwöchige Vorbereitung reiste Alex zweieinhalb Wochen vor dem Wettkampf an. Er gehörte zu einem der rund 80 Aktiven des vom Abu Dhabi Triathlon Teams organisierten Trainingscamps, betreut unter anderem vom deutschen Weltklasse Triathleten Faris Al-Sultan. Die Ausfahrten mit dem Rad sind ihm in besonderer Erinnerung geblieben. "Das waren keine 25er Schleichfahrten.” Das Tempo wurde stets hochgehalten. Außerdem war das Camp eine gute Gelegenheit, um sich an die äußeren Bedingungen zu gewöhnen. Obwohl es Alex mag, bei tropischen Bedingungen Sport zu treiben, so war die Sonnencreme immer griffbereit, so auch im Wett- bewerb.

Dieser begann recht früh, nämlich um sieben Uhr. Drei Stunden vor dem Start klingelte der Wecker. "Das ist bei jedem längeren Rennen so, dass ich drei Stunden vor dem Start aufstehe”, erklärt er. Zum Frühstück gab es leicht zu Verdauendes – einen Marmeladentoast und eine Schale Cornflakes. Dann ging es zum Schwimmstart, er suchte sich eine gute Position, ziemlich weit vorn an der Seite und wartete auf das Startsignal. Die 3 000 Meter verliefen für ihn nicht optimal. "Ich dachte, die Zeit wäre besser gewesen, aber ich bin einmal vom Kurs abgekommen.” So erreichte er erst nach 59:54 Minuten den Wechselgarten.

Das Besondere war, dass sich die Aktiven aufgrund der lokalen Gepflogenheiten im Zelt und nicht am Fahrrad umzogen. Sein Rad hatte er direkt am Ausgang der Wechselzone postiert, so dass er auf dem Weg dorthin nicht viel Zeit verlor. Mehr als sechs Stunden war er dann auf dem meist gerade verlaufenden, flachen Kurs unterwegs. Er traf unterwegs ein paar Bekannte vom Trainings-camp wieder. Für mehr als sich kurz über das gegenseitige Befinden auszutauschen war keine Zeit.

Das absolute Highlight war das Teilstück über den Formel 1 Kurs. "Das war schon eindrucksvoll, zweimal eine Runde über die Formel 1 Strecke zu radeln." Das waren auch die abschließenden 20 Kilometer in der prallen Sonne. Alex hatte sich seine Kräfte gut eingeteilt. "Ich hätte eigentlich noch weiter laufen können.” Doch als das Ziel erreicht war, schien er dennoch froh darüber. Seine Frau und sein Sohn fielen ihm überglücklich in die Arme.

"Jederzeit gern wieder”, ließ Alex keinen Zweifel aufkommen, dass er im kommenden Jahr gern wieder mit am Start wäre, aber nicht allein, sondern dann mit Sohn Sven. Der 19-Jährige liebt es mittlerweile auch extrem, ausprobiert haben es beide gemeinsam unter anderem beim Ironman in Frankfurt und beim 24-Stunden-Rad-Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings im vergangenen Jahr. "Das hat unheimlich viel Spaß gemacht und es war bislang unser absolutes Highlight.” Dieses steht Alex mit seiner 17-jährigen Tochter noch bevor. Beide werden im Oktober beim Marathon in Palma starten. Nicole über die zehn Kilometer und ihr Vater über die Halbmarathon-Distanz.

Alex hat sportlich noch einiges vor. "Es gibt noch zahlreiche Rennen, die sich von der Beschreibung einfach nur interessant anhören, leider fehlt mir die Zeit um die Anmeldungen auszufüllen und die Reisen zu buchen, wie ich es gerne machen würde. Zumal die Gegenden auch so sind, dass sie meiner Familie sicherlich gefallen könnten.” Der Ironman auf Lanzarote steht auf seiner persönlichen Liste ganz weit oben. "Dort gibt es die härteste Radstrecke. Sie ist sehr bergig und man muss vor allem gegen den Wind und die Sonne kämpfen."

Jörg Alex liebt also die extreme Kombination. Daher heißt es in den kommenden Monaten: "Gaensefurth goes Ironman". So geht er am Sonn-abend, 14. Mai, beim Ironman 70.3 auf Mallorca und dann am Sonntag, 24. Juli, beim Ironman in Frankfurt an den Start.

Quelle: Volksstimme vom 02.04.2011

Fotos: Volksstimme, privat




Letzte Änderung: 12.03.2012
© 2009-2020 Stefan Rösler | www.gaensefurther-sportbewegung.de/