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14.08.2010: 13. Concordia-Triathlon Arendsee

Die schnellste Sportbewegung

Grandios: Die Gaensefurther Sportbewegung hat ihren besten und schnellsten Triathlon der Saison abgeliefert. Beim 13. Concordia-Arendsee-Wettbewerb sicherte sich Torsten Blauwitz am Sonnabend über die olympische Distanz (1,5/40/10) den zweiten Platz in der AK 4 (35 bis 39 Jahre). Im Gesamtklassement bedeutet seine Zeit von 2:16:16 Stunden den 13. Platz. Nach einer eher normalen Leistung über die 1,5 Kilometer im Wasser schuf Blauwitz die Grundlage für seine phänominale Zeit. Getrieben von dieser Leistung erreichte er nach der abschließenden Laufstrecke das Ziel unter der 2:20-Stunden-Marke, so schnell war der 35-Jährige noch nie.

In seinem Sog absolvierten auch die weiteren Starter der Gaensefurther den Wettbewerb zum Teil in neuen Saisonbestleistungen. Torsten Born (7. in der AK 3) verpasste die 2:20 Stunden nur um 1:59 Minuten. Detlef Schäfer (5. in Sen 2) bewältigte den Kurs in starken 2:23:58 Stunden. Steffen Schöler (Sen 1) wurde Siebter seiner Altersklasse in ebenso starken 2:25:02 Stunden. Und Ingo Bieganski (Sen 2) erreichte in 2:42:32 Stunden den 14. Rang.

Dominiert wurde dieser fantastische Wettbewerb von den Athleten des Magdeburger TC. Sechs Starter brachte der Verein in die Top-Ten- darunter auch den Sieger Matthias Friedrich, der die Distanz in 2:01:58 Stunden absolvierte. Bei den Frauen gewann Franziska Tiex vom USC Magdeburg nach einem tollen und emotionalen Auftritt in 2:14:55 Stunden.

Beim Jedermann-Wettbewerb (750/29/5) gab nun auch die Vierte der Familie Börner ihren Triathloneinstand. Tina Börner, 21 Jahre, erreichte in 1:33:05 Stunden als Erste der AK 1 das Ziel. Mama Sabine wurde Zweite bei den Sen 1 in 1:23:40 Stunden. Immer besser in (Rad)Fahrt kommt Vater Jens-Uwe, der die Distanz in 1:17:36 Stunden und auf Rang acht in der Sen 2 bewältigte. Der Hecklinger Thomas Vetter, diesmal ausgestattet mit einem leichten Alurad, wurde in 1:19:04 Stunden Fünfter in der AK 4.

Quelle: Volksstimme vom 16.08.2010

Der Tag der Gaensefurther

Herbert Stagen ist Liebhaber des "Diesdorfer Bretterknallers", eines ganz besonderen Weins, den es in sechs Sorten, aber nicht überall zu kaufen gibt. Wie dieser Wein gehört der Concordia Arendsee-Triathlon inzwischen zu seinem Leben dazu. Denn Stagen, Osterburger und 70 Jahre alt, fuhr auch im 13. Jahr dem ersten Läufer auf der abschließenden Distanz mit dem Fahrrad voraus. Torsten Blauwitz hat Stagen nicht mehr gesehen, aber nach dem letzten Wechsel sah Blauwitz seine große Chance auf eine eigene neue Historie. Als erster der fünf Schützlinge der Gaensefurther Sportbewegung kam er nach 2:16:16 Stunden über die olympische Distanz am Sonnabend ins Ziel. So schnell war er noch nie.

Da kann man wochenweise und kilometerweise trainieren, dieser Blick muss dem Athleten die Dimension einer 1,5 Kilometer langen Schwimmstrecke ganz neu erklären. Vom Ufer aus war der Startpunkt "Queen Arendsee", ein Raddampfer, nur in Umrissen zu erkennen. Vom Raddampfer aus sahen die Teilnehmer das Ufer als einen winzigen Strich zwischen Daumen und Zeigefinger gepresst. Das Wetter hatte plötzlich umgeschlagen, es hat geregnet, der Wind peitschte die Wellen hoch, was für miese Umstände - und was für ein fantastischer Wettbewerb. Torsten Blauwitz sagte am Ende: "Das waren genau meine Bedingungen." Dagegen hat Steffen Schöler bereits auf der Fahrt zum Startpunkt im Neopren gefroren. "Es hätte ruhig ein paar Grad wärmer sein können." Im See musste der 41-Jährige dann seine Brille abnehmen, weil sie mehr Wasser zugelassen als verdrängt hatte. Und doch, und da wusste man bereits um die starken Gaensefurther an diesem Tag, kam er noch vor Blauwitz aus dem See. Das ist nicht gewöhnlich. Torsten Born war zu diesem Zeitpunkt bereits im ersten Wechselgarten. Der Einzige, der Schwimmen als sein favorisiertes Element angibt, trottete diesmal nicht, er sprintete aus dem Nass. Der interne Kampf ging in eine zweite und sehr starke Runde.
Nach dem Schwimmen war Blauwitz nicht mehr einzuholen, er war vielmehr nur noch am Überholen. Vergessen war der Fahrfehler von Kelbra Anfang Juli, beim 35-Jährigen lief es unglaublich rund. Waren die 30:57 Minuten nach den 1,5 Kilometern im See noch im Bereich des Normalen – er kann aber auch in diesem Element schneller – lieferte er über die 40 Kilometer auf dem Rad in 1:03:29 Stunden eine grandiose Leistung ab, die ihm völlig neue Möglichkeiten eröffnete. Mit 41:49 Minuten über die abschließenden zehn Kilometer auf der Laufstrecke gelang ihm diese klasse Endzeit, der 13. Gesamtplatz, der zwölfte Rang bei den Männern, der Zweite in der AK 4 – und Blauwitz kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Zu verdanken hatte er es nicht zuletzt seinen völlig abgenutzten und löchrigen Joggingschuhen. "Die kann ich gar nicht mehr wegwerfen", sagte Blauwitz lachend. Die anderen schüttelten ebenso lächelnd, aber vor allem respektvoll den Kopf.
Respekt hatte nicht zuletzt Torsten Born, der schnellste Schwimmer, nicht unbedingt der Schnellste auf dem Rad, aber ein guter Läufer. Born erreichte den zweiten Wechselgarten, mitten auf dem Arendseer Marktplatz, nach der Radstrecke mit zirka drei Minuten Verspätung auf Blauwitz. "Ich dachte, ich könnte mich noch dichter heranschieben, aber Torsten war heute eine Klasse für sich", erklärte der 30-Jährige dennoch völlig zufrieden mit tollen 2:21:59 Stunden, die ihm Rang 30 in der Gesamtwertung brachten. 138 Starter erreichten übrigens das Ziel. Glücklich war am Ende auch Steffen Schöler, der auf der Laufstrecke noch Detlef Schäfer ziehen lassen musste. Beide Gaensefurther blieben weit unter 2:30 Stunden, was Schäfer (2:23:58) ob seiner Schwimmleistung zunächst weniger erfreute als Schöler (2:25:09), der allerdings betonte, kein Geheimtraining im Wasser absolviert zu haben. Die angezeigten 30:53 Minuten ließen etwas anderes vermuten. Die Zeit selbst irritiert, der Transponder registriert erst am Ausgang des Wechselgartens die Zwischenzeit. Schöler war locker im 28-Minuten-Bereich unterwegs. Ingo Bieganski hat in diesem Jahr selten einen Triathlon und erst recht nicht über die olympische Distanz absolviert. Entsprechend ruhiger ließ er es angehen, teilte sich seine Kräfte gut ein. Nach 2:42:32 Stunden erreichte er als 109. das Ziel – und war nur wenige Augenblicke später wieder zu Späßen aufgelegt. Es gab an diesem Tag eigentlich nichts, was die Laune der Gaensefurther drosseln konnte. Denn das war schlichtweg ihr Tag.
Als die Hünen noch gar nicht auf der Strecke waren, hatten vier weitere Starter bereits ein Erfrischungsbad genommen. Und typisch Börner: Tochter Tina hatte sich, wann auch immer, überlegt, mal ihren ersten Triathlon zu absolvieren – und fuhr nach Arendsee. Wenn sie dann die Frage nach dem Schwimmtraining mit einem "öhm" und ohne Denkpause beantwortet, ist es sicher, dass es ein Schwimmtraining gar nicht gegeben hat. Das wiederum hat auch einen Vorteil: Sie wusste wahrscheinlich gar nicht, was sie erwartet. In den Disziplinen Delfin, Freistil, Brust und Rücken startete die 21-Jährige beim Jedermannwettbewerb über die 750 Meter lange Distanz. Und dann benötigte sie respektable 21:52 Minuten. Sabine Börner war da schon aus dem Wasser, Jens-Uwe Börner schwamm zwischen seinen Frauen in den Wechselgarten und fuhr (20 Kilometer) und lief (fünf Kilometer) ihnen dann davon. "Es ist schön, wenn man nach dem Schwimmen alle überholen kann", sagte er schmunzelnd.
Geschmunzelt hat auch Thomas Vetter, der Mann, der seine Triathlon-Eingebung erst in Havelberg vor zwei Wochen hatte – noch mit dem Stahlrad am Start. Vetter besorgte sich übers Internet nun das leichtere Alurad und war begeistert, wie schön sich das Gerät über den Asphalt rollen lässt. Nicht zuletzt zahlt sich das Schwimmtraining immer mehr aus: Mit 17:40 Minuten kam er lediglich drei Minuten nach dem späteren Sieger aus dem Wasser. Beim Laufen muss er noch etwas zulegen, der kleine Einbruch kam auf den letzten fünf Kilometern, als ihn auch Jens-Uwe Börner kassierte. Ansonsten war Arendsee "on the top", was nichts anderes heißt als: absolute Spitze.
An einer Dame kommen wir auch diesmal nicht vorbei, aus zwei Gründen: Sie war die Erste, die dem Ufer entgegenkraulte, zunächst in der totalen Stille, dann die Kapuze abzog und für einen höllischen Jubel sorgte: Franziska Tiex vom USC Magdeburg hatte bei ihrem zweiten Start auf der olympischen Distanz überhaupt nun wirklich alle Männer hinter sich gelassen im ersten Element und in fantastischen 21:44 Minuten. Der Jubel und ihr Lächeln begleitete die 18-Jährige, 13. bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Juniorinnen, bis ins Ziel. Wenn Tiex über Erfolge spricht, spricht sie weniger über Zeiten als vielmehr über Emotionen. Aber diesmal drückte sich Erfolg auch in der Statistik aus: Mit 2:14:55 Stunden war sie viereinhalb Minuten schneller als bei ihrer Premiere in Kelbra Anfang Juli. Und das ist genauso unheimlich wie die Tatsache, dass der Magdeburger TC um Chef Christian Gramm sechs Athleten in die Top-Ten brachte. Es gewann Matthias Friedrich in 2:01:58 Stunden.
Ohne eine traurige Nachricht kommen wir heute leider nicht aus: Ralf Rosenmeier wollte am Sonnabend ebenfalls für die Sportbewegung starten. Tags zuvor wurde er beim Radtraining zwischen Schneidlingen und Winningen von einem Auto erfasst, er zog sich dabei unter anderem eine Handfraktur und Gesichtsverletzungen zu. Rosenmeier sei von den Gaensefurthern und dem Autor dieser Zeilen die besten Genesungswünsche übermittelt. Wir hoffen, demnächst gemeinsam den Diesdorfer Bretterknaller probieren zu können. Ganz liebe Grüße.

Quelle: Volksstimme vom 17.08.2010

Fotos: Jens-Uwe Börner, Sven Projahn




Letzte Änderung: 12.03.2012
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