03.07.2010: 25. Neuruppiner Triathlon
Nur die Platzierung hat sich nicht geändert
Bernd Gummelt hat 1990 bei der Europameisterschaft in Split eine der letzten Medaillen in der Geschichte der DDR gewonnen. Im Gehen über die 50 Kilometer holte er Silber. Gummelt weiß als ehemaliger Leistungssportler natürlich, wie ein Körper funktionieren kann oder wie er keinesfalls funktionieren sollte. Bei über 30 Grad Celsius um Schatten bestraft der Kreislauf zuweilen jegliche Anstrengung, also hatte Gummelt als heutiger Angestellter des Kreissportbundes Ostprignitz-Ruppin vor dem 25. Ruppiner Triathlon am vergangenen Sonnabend die Warnung durchs Mikrofon ausgerufen, jeder möge bitte ein Ohr an seinem Körper haben und ihn schonen. Vor allem auf der Radstrecke (40 Kilometer) sollte jeder Teilnehmer ein Auspowern vermeiden. Oliver Bergmann vom Radsportzentrum Hamburg hatte den Wettbewerb dennoch in einer tollen Zeit von 2:00:16 Stunden für sich entschieden. Die magische Zwei-Stunden-Grenze verpasste er also nur knapp, in den vergangenen 14 Jahren wurde sie überhaupt nur dreimal gebrochen in Neuruppin. Und nicht zu vergessen: Bergmann ist Jahrgang 1967. Detlef Schäfer von der Gaensefurther Sportbewegung ist Jahrgang 1962, und im Vergleich zum Vorjahr war er 6:14 Minuten langsamer unterwegs, was „auch der Hitze geschuldet war“. Auf der Radstrecke in Richtung Gühlen-Glienicke „haben uns die Autofahrer einen Vogel gezeigt“, berichtet Schäfer. Allerdings hat er sich genau in diesem Element gesteigert gegenüber 2009, um 52 Sekunden sogar. In 1:08:06 Stunden hatte er diese Distanz also absolviert. Aber im Wasser (1,5 Kilometer) und auf der Laufstrecke (zehn Kilometer) verlor er einiges an Zeit. Womöglich war dies im ersten Element auch dem Neoprenverbot geschuldet, der Ruppiner See hatte nämlich eine Temperatur von 25,5 Grad Celsius. 26:30 Minuten war er im Vorjahr geschwommen, diesmal erreichte Schäfer nach 33:29 Minuten den Wechselgarten. Die abschließende Distanz bewältigte er in 45:16 Minuten, 1:09 Minuten langsamer als bei der 24. Aufl age. „Ich hatte auch keinen Druck“, erklärte es Schäfer. Kein Konkurrent zog ihn mit. Letztlich bestritt er den Triathlon in 2:26:53 Stunden. Und am Ende hat auch Schäfer in seinen Körper hineingehorcht: „Ich war wirklich kaputt.“ Nur eines hatte sich zum Vorjahr nicht verändert: Er erreichte erneut auf Rang 42 (Rang acht in der M 45) das Ziel. Und nun ist er verletzt. Am kommenden Sonnabend beim 22. Altmark-Triathlon in Wischer (bei Stendal) muss Schäfer passen.
Quelle: Volksstimme vom 08.07.2010