09.05.2025: 7. Salzland-Lauf
Alle Erwartungen weit übertroffen
Der Finisher-Rekord aus dem Vorjahr wird erneut knapp überboten. 1188 Sportlerinnen und Sportler- 38 mehr als im Vorjahr- überquerten die Ziellinie an der Salzland-Sporthalle.
Kurz nach Beginn des Stadtwerke-Laufes, der sportlichen Hauptattraktion beim diesjährigen 7. Staßfurter Salzland- Lauf, wollte der Eiswagen seinen Platz im Start- und Zielbereich an der Salzland-Sporthalle räumen. Organisatorin Sabine Börner musste eingreifen. „Ich hab ihr gesagt, dass sie während des Laufes jetzt nicht wegfahren kann, da der gesamte Bereich ja abgesperrt sei und vorgeschlagen, dass sie doch noch die Dreiviertelstunde, bis alle Läufer zurück sind, noch Eis verkaufen soll“, erinnert sich Börner. Die Antwort überraschte sie. „Das würde ich gerne machen, aber es ist kein Eis mehr da. Alles ausverkauft.“ Diese Anekdote zeigt: Bei einer so großen Veränderung, wie dem Umzug des Salzland-Laufes vom Staßfurter Stadtzentrum in die „Horst“ bringt organisatorische Startschwierigkeiten mit sich. Andererseits wurde durch sie auch deutlich, dass die Organisatoren mit der Standortänderung alles richtig gemacht haben. Der Andrang war groß, nicht nur bei den Läuferinnen und Läufern, sondern auch bei den Gästen. „Wir mussten die Anmeldung vorzeitig schließen, weil wir 50 über der Maximalzahl waren, hätten aber noch gut 100 weitere Anfragen gehabt“, erinnert sich Jens-Uwe Börner. „Dann hätten aber die Medaillen nicht gereicht.“ Die Teilnehmer kamen auch von weiter weg, etwa aus Bremen oder gar aus Kenia in Afrika. Aber auch für die Gäste, die sich keine Startnummern abgeholt hatten und nur zum Zuschauen da waren, war einiges geboten vom Kinderschminken über Air- Brush-Tattoos und Entenangeln, Ständen des Kinder- und Jugendzentrums Nord und des JFT Glashaus bis hin zu Torwandschießen mit Speedmeter und XXL-Fußballdart – kostenfrei dank Unterstützung des SOS Kinderdorf Bernburg und des Kreissportbunds Salzlandkreis. „Ein richtiges, kleines Familienfest“, wie Jens-Uwe Börner es zusammenfasste, war da fast noch ein Understatement. Von allen Seiten gab es ein überwältigend positives Feedback. Die Läufer freuten sich über die „schattige Streckenführung“ durch die „schöne Natur“, die gut markiert und ausgewiesen war. „Jede Wurzel“ wurde mit Kreidespray markiert, so Börner weiter, rechts und links der Strecke wurde von der Stadt frisch gemäht. „So schön war die Horst schon lange nicht mehr“, lachten einige Anwohner. Einzig, dass die Zuschauer die Läufer nur beim Start und Zieleinlauf zu sehen bekamen, statt Runde für Runde wie in den vergangenen Jahren, war in den Augen von Sabine Börner ein unvermeidbares Übel. Weitere Rückmeldungen kann das 100 Mann und Frau starke Helferteam aus Stadt, Stadtwerken, Wobau und Verein in den kommenden Tagen geben. „Die werden wir dann gründlich auswerten, um für die nächsten Jahre noch Verbesserungen umsetzen zu können“, so Sabine Börner. Den Anfang machte auch in diesem Jahr der Kalinchenlauf über 400 Meter. Den 75 Teilnehmern diente Wobau-Biber Bodo als Wendepunkt, der einmal umrundet werden musste, um stolz die eigene Urkunde entgegenzunehmen. Weiter ging es mit dem 1,5 Kilometer langen Stadt-Pokal- Lauf. Die Grundschule Förderstedt, die sich vergangenes Jahr erst den alten Wanderpokal dauerhaft sichern konnte, kam erneut als erstes ins Ziel. Kein Wunder, schließlich hatte sie mit der Gaensefurtherin Emily Siebert (6:14 Minuten) die mit Abstand schnellste Grundschülerin in ihren Reihen. Zweitschnellster war Pepe Klann (6:22 Minuten), der mit dem GSZ Bördeblick Groß Börnecke Vierter wurde. Dazwischen liefen die Grundschule „Ludwig Uhland“ Staßfurt als Zweiter und die Grundschule „Johann Wolfgang von Goethe“ als Dritter ein. Beim 1,5-Kilometer-Hobby- Lauf wurde wieder nach Firmen, Familien und weiterführenden Schulen abgerechnet. Familie Wauschkuhn (Elias, Aaron und Christian) verteidigte dabei ihren Titel aus dem Vorjahr. Bei den Schulen löste hingegen das Dr.- Frank-Gymnasium die Sekundarschule „Am Tierpark“ stadtintern ab. Sorgenkind bleibt die Firmenwertung. Hofften die Organisatoren im vergangenen Jahr auf eine Steigerung der gemeldeten Firmen, waren es 2025 hingegen drei weniger, die an den Start gingen. „Das lag aber auch mit am vorzeitigen Schließen der Anmeldungen, sonst wären noch ein paar hinzugekommen“, ist sich Jens- Uwe Börner sicher. Wie im Vorjahr holte sich am Ende der Getränkevertrieb Ristau um Viktoriia Kolchyk Platz eins. Die Ukrainerin war auch in der Einzelwertung einmal mehr Schnellste (5:18 Minuten) vor Henry Schmidt (5:21 Minuten, Dr.-Frank-Gymnasium). Doch damit hatte Kolchyk noch nicht genug. Wie im Vorjahr ging sie auch über die sechs Kilometer des wobau-Laufes an den Start – und sicherte sich hier ebenfalls Platz eins. Mit knapp 30 Sekunden Vorsprung verwies sie Lukas Petereit (SC Bernburg) auf den Silberrang. Einen Doppelerfolg für die Gastgeber gab es hingegen über die lange Distanz. Bei den Frauen landete mit Lina Epperlein (44:11,0 Minuten) ebenso ein Bode-Runner ganz vorne, wie bei den Männern mit Rinaldo Schielke (36:42,3 Minuten). Das gab es in der nun siebenjährigen Historie des Salzland- Laufes so noch nicht, konnte sich zumindest das Ehepaar Börner nicht erinnern. Preise gab es wie im vergangenen Jahr wieder von vielen Sponsoren, darunter beispielsweise für die ersten Plätze Radios von der Firma TechniSat. Als die letzten Teilnehmer dem Sonnenuntergang entgegen in Richtung Ziellinie liefen, zog das Organisationsteam dann bereits ein sehr positives Fazit. Der nicht unbedingt kleine Organisationsaufwand war an dieser Stelle vergessen, auch wenn es im kommenden Jahr ähnlich aussehen wird. „Als alles an seinem Platz war, habe ich gesagt, dass wir eine Drohne bräuchten, um ein Foto zu machen, als Vorlage für das nächste Jahr“, lacht Sabine Börner. Sie bedankt sich bei allen Helfern, die zum Gelingen des 7. Salzland-Laufes beigetragen haben. „Den Stadtwerken, dem Bürgermeister und der Stadt, den Sanitätern und Feuerwehrleuten, von denen ein paar sogar in kompletter Montur mitgelaufen sind, der Bulettenschmiede, dem Salzland-Griller, Familie Bechstein und natürlich unserem großen Helferteam, ohne dass die Veranstaltung nicht zu stemmen gewesen wäre“, nannte Börner nur einige. Mit einem neuen Rekord an Finishern im Rücken – 1188 waren 38 mehr als 2024 – steht einer erfolgreichen Neuauflage im kommenden Jahr nichts entgegen.
Quelle: Volksstimme vom 15.05.2025
Fotos: Vereini