31.07.2015: Volksstimme -Interview mit Doris Pirwitz
"So lange ich so tolle Mädchen habe, geht es weiter"
Die Volksstimme bittet in ihrer neuen Serie Menschen aus der Region „auf eine Tasse Kaffee“. In Egeln fiel die Wahl sofort auf Doris Pirwitz, denn sie und ihre Dance Factory sind seit 16 Jahren omnipräsent und bei keiner großen Veranstaltung in der Egelner Mulde und weit darüber hinaus mehr weg zu denken. Die Egelnerin leitet gleich mehrere Tanzgruppen. Die jüngsten Mädchen im Kindergartenalter sind die Popmäuse. Darüber hinaus gibt es eine mittlere und eine größere Gruppe. „Insgesamt habe ich drei Gruppen mit zusammen 35 Mädchen. Hinzu kommen noch 10 Grundschulmäuse“, sagte Doris Pirwitz und fügte hinzu: „Sie kommen nicht nur aus Egeln, sondern aus dem gesamten Salzlandkreis. Dadurch brauchen wir uns um den Nachwuchs keine Sorgen zu machen.“ Über mangelnde Auftrittstermine können sich die Tänzerinnen nicht beklagen. „Unser Terminkalender ist voll“, freut sich Doris Pirwitz. Seit 2011 zum Beispiel gibt es keinen Sachsen-Anhalt-Tag mehr ohne die Dance-Factory. „Wir sind von Beginn an auch regelmäßig bei den Volksstimme-Veranstaltungen, Wie Pusteblume und Drachenfest, in Staßfurt beim Kirschblütenfest, beim Salzlandfest und bei Staßfurt in Flammen, beim Tag der Egelner Mulde, beim Europatag in Egeln sowie bei zahlreichen Weihnachtsfeiern in der Region dabei“, sagte Doris Pirwitz. „Wir sind fast jedes Wochenende unterwegs. Da müssen wir uns immer etwas Neues einstudieren“, so Pirwitz. Da brauche sie nur Klaus-Peter Meier in Egeln anrufen. Er stellt dann auf CD ein Popmedley mit gewünschten Titeln zusammen. Besonders die größeren Mädchen sind dann mit Eifer dabei und denken sich zu zweit passende Schritte und Choreografien dazu aus. Sie freuen sich schon auf das nächste Jahr, wo sie gemeinsam mit den Jugendlichen des Kinder- und Jugendzentrums Groß Börnecke das Musical „Mary Popins“ aufführen wollen. „Die großen Tanzszenen sollen unsere Mädchen übernehmen“, sagte Doris Pirwitz. Zudem sei ein Workshop mit den Da Rookies, den Weltmeistern im Brakedance aus Magdeburg geplant. Das große Interesse an der Dance-Factory führte sie auch auf die niedrigen Mitgliedsbeiträge im Vergleich zu anderen Vereinen zurück. „Möglich ist das, weil wir zur Gaensefurther Sportbewegung gehören. Das ist unser großer Verein. Durch ihn sind wir versicherungstechnisch gut abgesichert und erhalten auch sonst große Unterstützung“, berichtete Doris Pirwitz. Das gleiche treffe auch auf die Familien der Mädchen zu, „Wenn sie ihre Töchter, zum Beispiel durch den Transport zu den Auftrittsorten nicht unter die Armee greifen würden, würde es gar nicht gehen“, so Pirwitz. Dankbar ist sie auch der Lebenshilfe „Bördeland“, weil sie den Tanzgruppen die Räumlichkeiten des Kinder- und Jugendtreffs in Egeln für ihre Übungs- und Trainingsnachmittage kostenfrei zur Verfügung stellt. „Dort probt jede Gruppe jede Woche eine Stunde“, sagte Doris Pirwitz. „Absolute Spitze ist auch unser Lucki. Er unterstützt uns immer und sucht auch Sponsoren, wenn wir welche brauchen“, schwärmt Doris Pirwitz für Egelns Bürgermeister Reinhard Luckner (Wählergemeinschaft). Geholfen habe auch dessen Amtskollege aus der Bördeaue, Peter Fries (CDU), der Dance-Factory, in dem er den Tanzgruppen im vergangenen Jahr zu ihrem 15-jährigen Bestehen das Klubhaus in Tarthun für die Geburtstagsfeier kostenlos zur Verfügung stellte. Doris Pirwitz Mann Wolfgang kümmert sich seit Jahren um die Pflege der Homepage www.dancefactory.npage.de. Nach 16 Jahren denkt Doris Pirwitz zwar noch nicht ans Aufhören, aber doch schon ein bisschen an den Ausstieg. „Ich möchte die 20 Jahre noch voll kriegen. So lange ich so tolle Mädchen habe, geht es weiter“, sagte sie beim Kaffee in Egeln. Angefangen hatte alles 1999. Damals hatte sie die ehemalige Grundschullehrerin Margrit Mandel gefragt, welche Arbeitsgemeinschaft sie anbieten könnte. „Schon ein paar Wochen später hatten wir unseren ersten Auftritt bei der Bundesgartenschau in Magdeburg“, erinnert sich Doris Pirwitz.
Quelle: Volksstimme vom 31.07.2015
